Das österreichische Start-up Kastl-Greissler tritt als Kisten-Krämer auch in Deutschland an, um das Problem der ländlichen Nahversorgung zu lösen. Denn vielerorts ist diese heute ohne Auto gar nicht möglich. Die Lösung: ein Franchisesystem mit einem Vollsortiment und 50% regionalen Produkten - auf 15 Quadratmetern. Wie das funktioniert, erklärt Firmengründer Christoph Mayer im Interview.
Ziel des als Franchise-System geführten Unternehmens ist es, die ländliche Nahversorgung mithilfe von Selbstbedienungsshops, die mindestens 50% regionale Waren beinhalten und gleichzeitig ein Komplettsortiment bieten, zu stärken. Auf rund 15 Quadratmetern Fläche können hier rund 500 unterschiedliche Produkte zur Verfügung gestellt werden.

Mal ehrlich und ohne Buzzwords: Wie würden Sie Ihren Eltern das Start-up erklären?
Wie eine Krämerei, nur neu gedacht und ins Heute geholt. Der Kisten-Krämer ist ein Selbstbedienungsgeschäft, das die Nahversorgung im ländlichen Bereich mit großteils regionalen Produkten und Artikeln des täglichen Bedarfs sicherstellt. Die innovative Einkaufsmöglichkeit auch für strukturschwache Gegenden, wo Supermärkte nicht rentabel sind. Mithilfe von Franchisepartnern, die in ihrer Region verwurzelt sind und dort als eigenständige Händler agieren, wird das Konzept in die Dörfer von Deutschland gebracht.
Wie beschreiben Sie Ihr Geschäftsmodell einem möglichen Partner in einem Tweet (280 Zeichen)?
Revolution der Nahversorgung im ländlichen Raum: Überall dort, wo es an Nahversorgern fehlt, wird eine „Kiste“ aufgestellt. So bringen wir gemeinsam Gutes aus der Region und ein Basissortiment an Alltagsprodukten in ländliche Gemeinden.

In erster Linie haben wir unsere drei ersten Kisten-Krämer, also die Franchisenehmer, von dem Konzept überzeugt und so konnten wir zusammen mit Ralf Kersting im August 2021 den ersten Kisten-Krämer in Lemgo-Luerdissen eröffnen. Anfang Oktober folgte Konstantin Gatzke in Brennberg, und im Dezember wird Kirsten Eberle in Gundheim ihren ersten Kisten-Krämer eröffnen. Dem voraus gehen acht Franchisepartner in Österreich, wo das Konzept unter dem Namen „Kastl-Greissler“ bekannt ist.
Mit wem würden Sie gerne ins Geschäft kommen?
Mit Menschen, die
- eine Leidenschaft für regionale Lebensmittel haben,
- sich immer schon selbstständig machen wollten,
- unser fixfertiges Shopkonzept, das sie mit Gespür für die Region betreiben, schätzen,
- sich bei einem Franchise-System, das bereits erfolgreich in AT und DE läuft, sicher fühlen, und
- gerne Teil der Familie sind: Wir unterstützen von der Baugenehmigung bis zur Sortimentsgestaltung.

Es gibt nicht die „eine“ Franchisepartnerin bzw. den „einen“ Franchisepartner. Unsere Kisten-Krämer haben die verschiedensten Backgrounds: von der Landwirtin bis zum PR-Profi, dem Gastwirt oder dem Physiotherapeuten. Das Anliegen und die Aufgabe, die Nahversorgung mit regionalen Lebensmitteln sicherzustellen, kennt kein vorgegebenes berufliches Zuhause.
Auf welche Erfolgszahl sind Sie besonders stolz?
19 moderne Selbstbedienungsshops innerhalb unseres ersten Jahres – voll mit regionalen Lebensmitteln und Produkten des täglichen Bedarfs, 17 in fünf unterschiedlichen Bundesländern Österreichs und zwei in Deutschland. Insgesamt über 346.000 verkaufte regionale Produkte. Welche Schlagzeile würden Sie gerne in fünf Jahren über Ihr Start-up in einer Wirtschaftszeitung lesen?
Kisten-Krämer hat die Nahversorgung in Deutschland revolutioniert!
Start-ups ohne Buzzwords
Sie sind Gründer eines innovativen und spannenden Unternehmens im Umfeld von Handel und FMCG? Können auch Sie Ihr Start-up ohne Buzzwords erklären? Dann melden Sie sich bei uns jederzeit unter ulrike.sanz@dfv.de.Alle bisher vorgestellten Start-ups finden Sie unter etailment-Startups.de.