Das niederländische Recommerce-Start-up Whoppah hat ein Ziel: der größte Marktplatz für Secondhand-Designermöbel und Kunst in Europa zu werden. Nach den Niederlanden und Belgien ist das Unternehmen vor wenigen Monaten auch hierzulande gestartet. Im Etailment-Kurzinterview spricht Gründer Thomas Bunnik über die bisherige Entwicklung des Deutschlandgeschäftes und darüber, was Whoppah von anderen Marktplätzen unterscheidet.
Die Kuration der Stücke übernimmt Whoppah selbst und garantiert so die Qualität des Angebots, alle gehandelten Stücke werden auf Echtheit überprüft. Das Unternehmen will Privatpersonen und Händlern eine einfache Möglichkeit zum An- und Verkauf ihrer Möbelstücke oder Kunstwerke geben, es aber auch Möbelhäusern erleichtern, B-Ware einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Whoppah beschäftigt in Utrecht 85 Mitarbeiter und unterhält einen eigenen Showroom mit 2.500 Quadratmetern, auf dem Verkäufer ihre Stücke ausstellen können. Auch hierzulande will Whoppah noch in diesem Jahr einen Showroom eröffnen. Whoppahs Ziel für die Expansion in Deutschland sind 1.000 Registrierungen pro Tag, die Expansion nach Italien und Frankreich steht bereits auf der Agenda. Mitgründer Thomas Bunnik stellt das Start-up im Etailment-Interview vor.
Mal ehrlich und ohne Buzzwords: Wie würden Sie Ihren Eltern das Start-up erklären?
Stellt Euch einen digitalen Flohmarkt für Design-Möbel und Kunst vor. Wir bringen Käufer und Verkäufer online zusammen, kümmern uns um reibungslose Logistik und sorgen dafür, dass alle gehandelten Stücke von Experten auf Echtheit überprüft werden.
Wie beschreiben Sie Ihr Geschäftsmodell einem möglichen Partner in einem Tweet (280 Zeichen)?
Whoppah ist einer der größten Online-Marktplätze für Secondhand-Designmöbel und Kunst in Europa. Unsere Plattform bietet eine große Auswahl an kuratierten Designklassikern, hochwertigen Möbeln und Kunstwerken aus zweiter Hand.

Bei Whoppah findet man sowohl Kunstkenner und Designliebhaber mit Blick für gutes Preis-Leistungsverhältnis, als auch stilbewusste Privatpersonen, denen Nachhaltigkeit wichtig ist. Doch auch Möbelhändler gehören zu unseren Partnern, da wir für sie z.B. eine einfache Möglichkeit zum Abverkauf von Ausstellungsstücken bieten. In den Niederlanden arbeiten wir bereits mit den größten Handelsunternehmen des Landes zusammen.
Mit wem würden Sie gerne ins Geschäft kommen?
Bei uns steht alles im Zeichen der internationalen Expansion. Wir wollen der größte Secondhand-Marktplatz für Design und Kunst in ganz Europa werden. Daher richten wir uns an stilbewusste Konsumenten und mögliche Handelspartner in Deutschland, perspektivisch auch in Italien und Frankreich.
Was war die wichtigste Erkenntnis seit dem Start?
Seit unserem Launch 2019 ist das Suchvolumen für Secondhand-Design und Whoppah in Belgien und Holland um mehr als 700% gestiegen. Wir haben also einen signifikanten Einfluss auf den Markt. Umfragen haben zudem gezeigt, dass die Mehrheit (64%) unserer Kunden selten oder nie zuvor herkömmliche Marktplätze genutzt haben – ein klarer Beweis, dass wir die Digitalisierung des Secondhand-Handels vorantreiben. Da wir Design zugänglich und das Geschäft mit Interior nachhaltiger machen wollen, ist dies die wichtigste Erkenntnis für uns.

Auf den Erfolg bei der Expansion nach Deutschland. Deutschland gilt weithin als eines der schwierigsten E-Commerce-Länder in Europa, in dem Online-Möbelhändler aus dem Ausland häufig scheitern. Wir sind stolz, dass wir unser Umsatzvolumen in Deutschland innerhalb von sechs Monaten auf das Niveau gesteigert haben, für das wir in den Niederlanden zwei Jahre gebraucht haben. Wir sind zudem sehr stolz auf die Kundenzufriedenheit: Unser Promoter-Score liegt bei 8,4. Bei Kunden, die zwei oder mehr Käufe getätigt haben, liegt er sogar bei 9,4.
Welche Schlagzeile würden Sie gerne in fünf Jahren über Ihr Start-up in einer Wirtschaftszeitung lesen?
Whoppah hat den weltweiten Handel mit Secondhand-Design vollständig digitalisiert.