Wollen Sie wissen, wie voll es auf den Parkplätzen der Rivalen ist? Sie möchten herausfinden, wie viele LKW vor einem Lager stehen oder wie voll es auf den Straßen ist? Dafür kann man Satellitenbilder und Geodaten nutzen. Bei der Nutzung hilft Eli Tamanaha, CEO des Start-ups UP42. Doch wie funktioniert das?
Mal ehrlich und ohne Buzzwords – Wie würden Sie Ihren Eltern das Start-up erklären?
Eli Tamanaha: UP42 ist eine Plattform für Geodaten und deren Analyse. Dabei handelt es sich um jede Art von Daten, die im Bezug zur Erdoberfläche stehen. Das können Straßen und Gebäude auf einer Karte sein, Standorte von E-Scootern in der Stadt oder Meerestemperaturen auf der ganzen Welt. In der Regel werden Satelliten und andere Hightech-Geräte zur Erfassung und Verarbeitung von Geodaten benötigt, so dass es für die meisten Unternehmen schwierig ist, darauf zuzugreifen. UP42 setzt genau hier an: Wir machen es Unternehmen leicht, Geodaten zu nutzen.

Dann wenden wir uns an Anbieter für Datenverarbeitung – also Branchenexperten, die sich auf Algorithmen spezialisiert haben. Sie analysieren Geodaten, um im Wesentlichen die Nadel im Heuhaufen zu finden.
Wir integrieren sowohl die Daten- als auch die Verarbeitungsanbieter auf unserer Plattform. Unsere Nutzer können leicht und unkompliziert auf beides zugreifen und haben so alles zur Hand, was bei der Verarbeitung von den benötigten Geodaten gebraucht wird. Dafür werden lediglich die Datenquelle und Algorithmen ausgewählt; die ausgewerteten Ergebnisse unsere Nutzer dann direkt verwenden – um zum Beispiel ihre Produkte und Apps zu verbessern."Geodaten helfen, die Nadel im Heuhaufen zu finden."
Einige Unternehmen verwenden Geodaten, um beispielsweise herauszufinden, wie viel Dünger sie auf ihre Anbauflächen aufbringen müssen. Andere überwachen, wie nah Vegetation an Gleisen heranwächst und wissen so rechtzeitig, wann Bäume und Sträucher abgeschnitten werden müssen, um keine Gefahrenquelle darzustellen. Die Anwendungsbeispiele sind also zahlreich und weitreichend.
Wie beschreiben Sie Ihr Geschäftsmodell einem möglichen Partner in einem Tweet?
Eli Tamanaha: UP42 ist ein Marktplatz für Geodaten. Nutzer können leicht auf eine Vielzahl von Daten und Tools zugreifen, um ihre Produkte weiter zu entwickeln. Unsere Partner können ihre Daten und Dienstleistungen einer deutlich breiteren Menge an Nutzern zur Verfügung stellen.
Okay, für den besonderen Vorteil, den USP bekommen Sie hier einen weiteren Tweet Platz:
Eli Tamanaha: UP42 ermöglicht es Unternehmen, leistungsfähige Geodaten für die Entwicklung ihrer Produkte zu nutzen. Es bietet ein hochgradig konfigurierbares, modulares System zur Nutzung einer Vielzahl von Daten und Tools - alles vollständig auf der Plattform integriert.
Welche Unternehmen/Kunden konnten Sie bereits überzeugen?
Eli Tamanaha: Bereits als wir die Plattform erstellt haben, haben wir mit verschiedenen – so genannten Co-Creation-Partnern – zusammengearbeitet. LiveEO nutzt unsere Plattform beispielsweise, um für die Deutsche Bahn die Gleise in Deutschland zu überwachen und festzustellen, wo Bäume eine Gefahr für das Schienennetz darstellen können.
Weitere Kunden sind Spacemetric, Pinkmatter, Simularity und Ito World. Neben Unternehmen richtet sich unsere Plattform auch an Entwickler, die ihre Algorithmen mit UP42 monetarisieren und anderen Nutzern auf der Plattform zur Verfügung stellen wollen.Mit wem würden Sie gerne ins Geschäft kommen?
Eli Tamanaha: Zukunftsorientierte Unternehmen, die Technologien nutzen, um sich dadurch einen Vorsprung auf dem Markt zu verschaffen.
Was war das wichtigste Learning seit dem Start?
Eli Tamanaha: Wir mussten lernen, die wichtigsten Probleme der Kunden genau zu identifizieren und gleichzeitig verstehen, warum frühere Lösungen nicht funktionierten. Wir haben mit Dutzenden von potenziellen Kunden und Experten auf diesem Gebiet gesprochen. Unser Eindruck ist, dass unser Produkt sehr gut auf den Markt passt und vielen Unternehmen weiterhilft – die Akquise ist besser als erwartet.
Und was haben Sie daraus gemacht?
Eli Tamanaha: Das Ergebnis ist ein modulares System aus Datenquellen und Tools, das umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten bietet. Wir haben das Feedback erhalten, dass das für unsere Kunden besonders wichtig ist und haben es daher beim Aufbau der Technologie priorisiert. Nutzer können ganz einfach eine Datenquelle auswählen, einen oder mehrere Algorithmen zur Verarbeitung der Daten auswählen und dann die ausgegebenen Daten verwenden. Wenn sich der Bedarf ändert, können Kunden ihre Auswahl sehr leicht verändern. Diese Flexibilität ist der entscheidende Vorteil.
Auf welche Erfolgszahl(en) sind Sie besonders stolz?
Eli Tamanaha: Besonders stolz sind wir auf die Anzahl der Anmeldungen für unsere Warteliste. Die Menschen sind begierig darauf, ihre Produkte auf unserer Plattform zu entwickeln. Wir befinden uns derzeit noch in einer geschlossenen Beta-Phase und lassen nur so viele neue Kunden und Partner auf die Plattform, wie wir derzeit auch zufriedenstellend verarbeiten können. Über die hohe Nachfrage haben wir uns natürlich sehr gefreut!
Welche Schlagzeile würden Sie gerne über Ihr Start-up 2020 in einer Wirtschaftszeitung lesen?
Eli Tamanaha: UP42 ist die satellitenbasierte und zukunftsträchtige Geheimzutat für traditionelle Unternehmen.
Start-ups ohne Buzzwords:
Können auch Sie ihr Start-up ohne Buzzwords erklären? Sie sind Gründer eines innovativen und spannenden Unternehmens im Umfeld von Handel und FMCG? Dann melden Sie sich bei uns jederzeit unter kolbrueck@etailment.de
Alle bisher vorgestellten Start-ups finden Sie unter etailment-Startups.de.
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