In diesem Jahr wollen die Deutschen mehr für Weihnachtsgeschenke ausgeben als im Vorjahr. Bei den Geschenken stehen Bargeld und Gutscheine hoch im Kurs, bei den Einkaufsstätten der Fachhandel.
Besonders spendabel sind der Studie zufolge die Verbraucher in Hessen mit durchschnittlich 254 Euro. In Baden-Württemberg sind die Befragten mit 211 Euro hingegen eher zurückhaltend.
Erstmals führen Geldgeschenke und Gutscheine das Ranking der beliebtesten Geschenke an: Sechs von zehn Befragte wollen Bares oder Gutscheine verschenken – also 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Durchschnitt veranschlagen die Deutschen dafür 50 Euro – das sind 10 Euro mehr als im Vorjahr.
Auch Bücher sind besonders beliebte Präsente: 57 Prozent der Befragten planen, Lektüre zu verschenken. Die Ausgaben dafür sind allerdings mit 24 Euro statt 26 Euro im Vorjahr leicht rückläufig. 46 Prozent der Befragten verschenken Kleidung, 42 Prozent Süßigkeiten.
Qualität und Funktionalität
Beim Weihnachtsbummel achten die Verbraucher vor allem auf Qualität (81 Prozent) und Funktionalität (69 Prozent). "Originelle Ideen" sind immerhin noch 46 Prozent der Verbraucher wichtig.Nachhaltigkeits-Kriterien haben gegenüber dem Vorjahr hingegen an Bedeutung verloren: Auf die Herkunft eines Produktes achten aktuell 41 Prozent der Befragten, im Vorjahr waren es 43 Prozent. Umweltschutz ist nur noch für 39 Prozent der Verbraucher beim Geschenkkauf wichtig, 2011 lag der Anteil bei 45 Prozent. Und auf Gütesiegel achten nur noch 39 Prozent, 7 Prozent weniger als im Vorjahr.
Fachhandel profitiert besonders
Ihre Geschenkkäufe wollen die Deutschen in erster Linie in spezialisierten Fachgeschäften beziehungsweise in großen Fachmärkten tätigen. Im Durchschnitt planen sie, 118 Euro und somit gut die Hälfte ihres Weihnachts-Budgets hier auszugeben. Im Vorjahr waren es nur 100 Euro.Weitere 20 Prozent der Weihnachtsausgaben landen bei Kaufhäusern, 19 Prozent im Onlinehandel. Die Kaufhäuser müssen dabei einen leichten Rückgang von 4 auf 46 Euro im Vergleich zum Vorjahr verkraften. Beim Onlinehandel geht es hingegen weiter aufwärts, das geplante Ausgabevolumen an Weihnachten geben die Konsumenten mit 44 Euro an; im Vorjahr waren es 4 Euro weniger.
Wenig überraschend ist indes, dass vor allem jüngere Verbraucher den Onlinehandel schätzen: Sie geben 30 Prozent ihres Weihnachts-Budgets im Internet aus – im Durchschnitt aller Verbraucher liegt dieser Anteil bei 19 Prozent.
Weihnachtsausgaben sinken in der mittleren Altersgruppe
Die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke steigen in diesem Jahr in fast allen Altersgruppen. Die sogenannten "Best Ager", die 56- bis 65-Jährigen, steigern ihr Weihnachtsbudget gegenüber dem Vorjahr deutlich von 215 auf 256 Euro, die 46- bis 55-Jährigen sogar von 227 auf 263 Euro. Nur Verbraucher im Alter zwischen 36 und 45 Jahren wollen ihre Weihnachtsausgaben um 11 Euro auf 232 Euro reduzieren.Vor allem die steigenden Einkommen und die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt befeuern nach Meinung von Thomas Harms, Partner bei Ernst & Young, den Konsum: "Die Beschäftigung liegt auf einem Rekordniveau, und die Krise in Südeuropa ist für die meisten Menschen weit weg. Auch die konjunkturelle Schwäche in Deutschland ist für die meisten noch kaum spürbar", erläutert der Leiter des Bereichs Retail & Consumer Products.
Für das kommende Jahr 2013 ist Harms allerdings weniger optimistisch: "Die schlechten Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft häufen sich, die Unternehmensgewinne sinken – und früher oder später werden die Menschen das auch im Portemonnaie spüren."
Die Konjunktur steht seiner Meinung nach auf der Kippe: "Ein weiterer Anstieg der Beschäftigung in Deutschland ist unwahrscheinlich. Deutliche Einkommenszuwächse dürften vorerst nicht mehr drin sein – und damit auch keine weitere Zunahme der Konsumlust."