Wer Anfang Herbst dachte, das sei es aber nun mit dem masseweisen Aufploppen neuer Startups gewesen, sieht sich getäuscht. In den letzten Wochen rollen Gründer und Investoren gleich in Serie neue Modelle und Anbieter aus oder kündigen ihren Start für die ersten Wochen 2013 an.

etailment stellt die spannendsten und vielversprechendsten neuen Ideen aus dem Bereich Mode, Möbel, Kosmetik, Food, Kundenbindung und Deals vor.

9 Startups mit Zukunft nach dem Klick. 

Kleidoo: Mittelständischen Fashion-Händlern aus dem Luxus-Segment bietet Luxodo eine Plattform in Sachen Mode, Auch Fashionhub bietet Premium-Händlern ein digitales Zuhause. Nun ist auch Kleidoo gestartet und verspricht gleichfalls eine virtuelle Shoppingtour durch Deutschlands Boutiquen. 40 Läden sind zum Start mit dabei, die sich sonst wohl kaum in den E-Commerce vorwagen würden. Das Sortiment des Hamburger Start-ups beschränkt sich aber nicht nur auf Luxus, sondern bietet auch massenmarktfähige Mode und peilt damit die Kunden der kleinen und unabhängigen Modefachgeschäfte an. Kleidoo liefert die Abwicklung des Bezahlprozesses und besorgt die fotografische Aufbereitung der Produkte. Versand und Retouren sind Sache der Händler. Gründer ist der Däne Aranga Rahim.

Planet Prestige: Vollmundige Pläne - Planet Prestige will Online und offline die neue Nummer Eins für luxuriöse Kosmetik und ein weltweit einzigartiges Einkaufserlebnis sein, meldet Exciting Commerce. Die stolzen Ziele soll schon 2013 auch TV-Werbung unterstützen. Zielgruppe sind laut Internetworld Frauen zwischen 25 und 50 Jahren, die mindestens 50 Euro pro Monat für Beauty- und Körperpflegeprodukte ausgeben. Das bei Internetworld beschriebene Konzept klingt in der Tat sehr anspruchsvoll und durchdacht -  bis hin zu  Schachteln im eigenen Design, Online-Magazin und einen klaren Bekenntnis zu einem emotionalen Shoppingerlebnis. Könnte sein, dass die Planet-Prestige-Gründer Stanislas Vandier (L'Oreal) und Mario Tiedemann (SevenVentures) den Mund nicht zu voll genommen haben. 

Gourmetbox: Beim Abo-Commerce muss keiner verhungern. Snacks von Bitebox, Tee im Abonnement, Orangensaft im Abo, Steakabos, all die Kochabos und dann kommt auch noch Bertelsmann, genauer die Tochter DirectGroup Germany mit der Gourmetbox. Hobbyköche bekommen alle zwei Monate sechs lukullische Produkte, die überraschen und inspirieren sollen. Aber auch,, und das ist hier der interessante Ansatz,  reichlich Werbung machen soll. Auf www.gourmetbox.de ist jedes Produkt direkt zum Onlineshop des Herstellers verlinkt, was eine unkomplizierte Nachbestellung und Kundenpflege ermöglichen soll. Der Kunde bekommt zum Preis von 24,95 Euro pro Überraschungspaket derweil leckere Delikatessen.

Hall&Madden: Okay, Abo-Commerce plus Mode ist ja nun nicht mehr so der Aufreger. Kennen wir unter anderem von Modomoto. Das US-Start-up hat aber einen interessanten zusätzlichen Ansatz. Hall&Madden lässt sich für seine Hemden von Schnitt und Optik bekannter Marken wie Boss inspirieren und lässt dann bei den gleichen Zulieferern mit dem gleichen Material produzieren. Damit unterbietet das Start-up dann die Preise der Markenhersteller und macht in der Kommunikation lautstark deutlich, dass man im Grunde fast das gleiche Hemd bekommen kann.  Und weils nur um Hemden für Männer geht, macht Hall&Madden sich auch keinen Stress mit der Abfrage der Vorlieben.  Die Größen werden abgefragt. Fertig. Dann gibts ein Set mit Hemden in verschiedenen Farben. Techchrunch erzählt mehr.

Stocard: Alle deine Kundenkarten auf deinem Handy. Das verspricht Stocard. Das Start-up hat im Rahmen einer Seedfinanzierung gerade vom High-Tech Gründerfonds, Klaas Kersting (Supercell, DailyDeal), CD-Venture und einem weiteren Investor eine hohe sechsstellige Summe erhalten. Vielleicht hilft das der schon 2011 gestarteten App endlich zum großen Durchbruch. Das System ist nämlich kinderleicht: App runterladen, Kundenkarten mit dem eingebauten Kamera Scanner zur App hinzufügen, an der Kasse dann die Kundenkarte in der App vorzeigen. Dann kann deine Kundennummer eingescannt oder eingetippt werden. Problem: Der Handel muss das akzeptieren und scannen können. Das Mannheimer Start-up, inzwischen auch international aktiv, wurde von den Studenten Björn Goß, David Handlos und Florian Barth gegründet.

Mobitto: Starten soll Mobitto Anfang 2013. Als mobile Kundenkarte mit der Nutzer Punkte und Belohnungen sammeln können, wenn sie mit Marken interagieren. Das spannendste, was sich gegenwärtig über das Start-up aus Portugal sagen lässt: Real-Madrid-Kicker Cristiano Ronaldo  hat dort laut EU-Startups investiert. Das Konzept klingt  nach einer Wollmilchsau für das mobile Marketing: "Mobitto is a mobile marketing startup that aims to improve the way people interact and engage with their favorite brands through a combination of social and gamification techniques, empowering consumers to build their own loyalty club simply by shopping and doing what they enjoy. The result is a unified “wallet” of points that can be converted into rewards. And, for the most committed users, brand loyalty is also rewarded with an ambassador status, and a variety of benefits and perks."

Édition Lingerie: Édition Lingerie will Frauen helfen, mit personalisierten Kaufempfehlungen und inspirierenden Styling-Tipps die richtige Größe bei Damenwäsche zu finden. Der Grundgedanke erinnert ein wenig an SugarShape. "Wir glauben fest daran, dass guter Stil bereits mit der Wahl der Lingerie beginnt, und daher sollte sie in keinem Kleiderschrank fehlen. Das schönste und teuerste Kleid sieht nicht gut aus, wenn Frau den falschen BH dazu trägt." Der Launch ist geplant für Anfang 2013.

Bownty: Als "All-In-One-Website für Schnäppchen-Jäger" positioniert sich Bownty nun auch in Deutschland. Das dänische Startup aggregiert Schnäppchen und Angebote und erlaubt eine Auswahl nach Städten. Ansonsten kommt einem das alles irgendwie bekannt vor.  Was also ist der USP? "Aus Kundenperspektive präsentieren wir uns mit dem besten und kundenfreundlichsten Interface und sind mit der einzige Deal-Aggregator, der auf allen Plattformen vertreten ist: im Web, im Mobile Web und als iPhone- und Android-Applikation", sagten die Gründer gegenüber Gründerszene.

Kiveda: Der Möbelhandel - erst recht das Küchenangebot - steckt online noch in den Kinderschuhen. Umso genauer sollte man hinsehen, was  die European Media Holding (EMH) nach dem Reifen-Shop Tirendo nun mit dem Küchenportal Kiveda hochzieht. Anfang 2013 soll es laut Deutsche Startups los gehen. Holtzbrinck Ventures ist mit an Bord. Geplant ist ein reiner Online-Vertrieb von Küchen im Preiseinstiegssegment. In Berlin soll es einen Showroom geben.