"Mit Hochdruck" arbeitet der international aufgestellte Handelsverbund ANWR Group an der Verbesserung sämtlicher Prozesse, betont Vorstandschef Günter Althaus. Das magische Wort heißt Digitalisierung, hier wird viel investiert. Für eine gute finanzielle Basis sorgte das vergangene Jahr.
Die Eigenverbände der ANWR Group – national und international tätig in den Branchen Schuhe, Sport und Lederwaren – steigerten das Abrechnungsvolumen trotz schwieriger Rahmenbedingungen für den Handel um 3,2 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Für den nationalen und internationalen Schuhfachhandel – betreut von ANWR Schuh, Quick Schuh, Garant Deutschland, Rexor und ANWR Garant International – verzeichnete die ANWR Group ein Abrechnungsvolumen von 1,65 Milliarden Euro und damit ein leichtes Minus von 1,7 Prozent.
Ausland wächst überproportional
Die Aktivitäten der Konzerngesellschaften für den Sportfachhandel in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und der Schweiz erzielten ein Plus von 12,6 Prozent. Das Abrechnungsvolumen belief sich auf 950 Millionen Euro. Mit einem Plus von 8,1 Prozent auf 92 Millionen Euro entwickelte sich auch der Umsatz der Lederwarenfachhändler über den zur Gruppe gehörenden Goldkrone-Verband erfreulich, heißt es.Finanzinstitute mit positiver Entwicklung
Gut aufgestellt sind dem Unternehmen zufolge die beiden Finanzinstitute innerhalb der ANWR Group, die DZB Bank und Aktivbank. Sie konnten das Geschäftsvolumen mit Fremdverbänden um 4 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro erhöhen.Insbesondere der noch junge Geschäftsbereich Factoring in der Aktivbank erreichte ein Wachstum von 15 Prozent auf über 300 Millionen Euro Geschäftsvolumen. "Treiber des Geschäftes war der bisher im Markt einzigartige Online Factoring-Rechner, mit dem mittelständische Kunden einen einfachen Überblick über Möglichkeiten und Konditionen des Produktes erhalten", teilt die in Mainhausen ansässige Gruppe mit.
Schwieriges Jahr für den Fachhandel
Aktuell arbeiten rund 5.400 Fachhändler mit über 10.000 Verkaufsstellen in vielen europäischen Ländern mit den Verbänden der ANWR Group zusammen. Über 170 neue Unternehmen schlossen sich im Sportbereich dem Verbund an, unter ihnen allein 130 Spezialisten für Running und Outdoor.Für die Umsatzentwicklung im stationären Fachhandel war das Jahr 2015 nicht zufriedenstellend: Die ANWR Group meldet für den Schuhfachhandel in Deutschland ein Minus von 2 Prozent. Die Umsätze im Sportfachhandel behaupteten das Vorjahresniveau. Die Entwicklung in den meisten europäischen Ländern verlief ähnlich.
Starker Schub für Mücke
Das zur ANWR Group gehörende Einzelhandelsunternehmen Schuh Mücke steigerte seinen Umsatz im abgelaufenen Jahr um rund 20 Prozent auf 112 Millionen Euro. Das Wachstum wurde vor allem aus der planmäßigen Eröffnung neuer Flächen generiert. Ein flächenbereinigtes Plus von 2 Prozent ergab sich aus einem stärkeren Wachstum im Textilbereich. Im Segment Schuhe entwickelte sich Mücke im Marktdurchschnitt, heißt es dazu aus dem Unternehmen.2016 im Zeichen von Digitalisierung und Daten-Management
Die Vorarbeiten für das große interne Projekt "Retail Logistics" hat die ANWR Group laut Vorstandschef Günter Althaus im vergangenen Jahr angestoßen. Es berücksichtige die vielen Herausforderungen für den selbstständigen Fachhandel. „Daran arbeiten wir im Jahr 2016 mit Hochdruck weiter“, so Althaus. „Die ANWR Group richtet ihre Investitionen für die nächsten Jahre auf die Digitalisierung aus.“Zahlreiche Projekte schon angestoßen
Projekte dazu wurden bereits im letzten Jahr angestoßen: Dazu zählt die virtuelle Verlängerung des Warenlagers durch den Zugriff auf Warenbestände von Lieferanten, der Zentrale und anderer Händler, oder auch die Abbildung der „Customer-Journey“ im stationären Geschäft, vom Betreten des Geschäfts bis zum erneuten Kundenkontakt nach dem Einkauf.Mit dem zur ANWR Group gehörenden Schuhhandelsunternehmen Mücke wird zudem der Einsatz neuer Technologien – wie etwa der Radiowellen-Technik RFID – für die gesamte Gruppe getestet. Die Online-Plattform der ANWR Group, schuhe.de, wird mit schuhe.de-connect in den nächsten Wochen eine neue Ausbaustufe zur Unterstützung der Multi-Channel-Strategie der angeschlossenen Händler auf den Markt bringen.