Fast schon wie Anfassen. Die jüngsten Lösungen für Augmented Reality könnten dem Handel die letzten Hoffnungen auf die Romantik der Haptik rauben. Mit dem ARKit von Apple zeigt vor allem Amazon, wie elegant und ubiquitär sich AR für die Produktpräsentation nutzen lässt. Aber auch andere Händler sind bereit, dem Kunden eine erweiterte Einkaufsrealität zu bieten.

Spannend an der Amazon-Lösung:  Zwar liegt auch hier ein Schwerpunkt rund um Möbel. Doch Amazon verspricht  „Tausende von Produkten“ in der virtuellen Realität. Es werden also nicht nur der Sessel, das Sofa oder der Kerzenständer sein, die sich per App ins Wohnzimmer zaubern lassen. Auch wenn es um Elektronikprodukte wie eine Sonos-Box, den Lego-Kasten, das Sofakissen, den Kochtopf geht, vermittelt die erweiterte Realität ein besseres Gefühl für die Anmutung und spart den Weg in den Laden. Denn dank AR „weiß“ man ja, wie das Produkt „in der Hand liegt“.  360-Grad-Ansicht inklusive.

Amazon AR View

Wie Möbel im eigenen Zuhause aussehen, zeigt auch Westwing dank ARKit-Technologie und ermöglicht in seiner App die Darstellung der Artikel in 3D in realer Umgebung.
WestwingNow präsentiert 3D Shopping mit Augmented Reality als Launch Partner von Apple
© Westwing
WestwingNow präsentiert 3D Shopping mit Augmented Reality als Launch Partner von Apple
Ein "fast reales, store-ähnliches interaktives Einkaufserlebnis, das neu ist und Spaß macht", schwärmt Westwing. Wenn es denn auch noch nicht ganz so toll und schnell geht wie in der Werbung für die App:

Westwing-Werbung für die App

„First Mover“ war hier allerdings Ikea. Das Möbelhaus experimentiert schon seit Jahren mit mehr oder weniger zwingenden Lösungen und kann dank ARKit  nun eine photorealistische Lösung bieten, die ohne lästige Marker auskommt. 2000 Produklte lassen sich mit "IKEA Place" betrachten.

IKEA Place

Target bietet in den USA unter dem Motto “See It In Your Space” auf seiner mobilen Website eine eigenständige Lösung für derzeit rund 200 Produkte. Der Einsatz auf der mobilen Website bringt zwar Vorteile in Sachen Reichweite, doch dafür musste der Händler Kompromisse bei Technik und Usability machen.
Target baut auf eine eigenständige Entwicklung
© Target
Target baut auf eine eigenständige Entwicklung
Größtes Hindernis für den Massenmarkt der Apple-Lösung: Das neue Feature von Apple funktioniert erstens nur ab Apple Betriebssystem iOS 11. Und zweitens auch nur mit einem iPhone ab der Baureihe 6s.

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