American Express hat das Betreiberunternehmen des Payback-Programms, Loyalty Partner, übernommen. Die Kreditkartengesellschaft will international mit Kundenbindungsprogrammen punkten.
Die Payback-Karte war die erste branchenübergreifende Kundenkarte, die vom Start weg namhafte Handelspartner wie Galeria Kaufhof, Obi, dm-drogeriemarkt oder real,- für sich gewinnen konnte. "Wir wollen nur die Nummer Eins oder Zwei der jeweiligen Branche als Partnerunternehmen", lautete das Credo von Rittweger.
Fast konkurrenzlos auf dem deutschen Markt
Seine Strategie war erfolgreich. Die Payback-Karte ist heute mit rund 18 Millionen Kunden in Deutschland mit Abstand der Marktführer bei den Bonuskarten und nach dem Ende der glücklosen "Happy Digits"-Karte von Karstadt und Deutscher Telekom fast konkurrenzlos, sieht man von der bislang wenig erfolgreichen Deutschlandcard von Edeka und Deutscher Bank ab.Zugleich konnte das Programm international expandieren und ist heute in Polen und Indien präsent. Und auch im Internet lassen sich mit immer mehr Partnerunternehmen Payback-Punkte sammeln. Auf dem deutschen Markt ist die Karte eine der innovativsten Kartenprodukte. Die rund 450.000-fach verbreitete "Payback Plus"-Karte gewährleistet mit der Maestro-Funktion eine internationale Akzeptanz und ist bereits mit der Technologie für das kontaktlose Bezahlen ausgerüstetet. Eine andere Variante der Payback-Karte kommt in Kombination mit einer Visa-Kreditkarte daher.
Auch aus diesem Grunde trifft die Kartenbranche die heutige Nachricht wie einen Paukenschlag: Das Payback-Betreiberunternehmen Loalty Partner wird für einen Kaufpreis von fast einer halbe Milliarden Euro vom Kreditkartenunternehmen American Express übernommen.
American Express will mit Kundenbindung punkten
"Durch die Akquisition erhöht American Express sein internationales Kundenportfolio um 34 Millionen Kunden und baut Anzahl und Intensität der Geschäftsziehungen zu Handels- und Partnerunternehmen in ausgewählten internationalen Märkten deutlich aus", teilt American Express mit.Zudem erweiterte American Express dadurch sein Angebot an Prämien- und Kundenbindungsprogrammen erheblich. "Die Übernahme gehört zur Strategie von American Express, zusätzliche Erwerbsquellen zu erschließen und die internationale Präsenz des Unternehmens weiter zu stärken", so das Unternehmen.
"Kundenbindungsprogramme erleben in vielen Teilen der Welt ein rasantes Wachstum", sagt Ed Gilligan, Vice Chairman von American Express. "Die Entscheidung der Verbraucher, wo und wie Produkte und Leistungen gekauft werden, wird immer stärker davon beeinflusst, ob und welche Kundenbindungsprogramme existieren. Loyalty Partner gehört in diesem Markt zu den besten Anbietern und stellt daher unserer Meinung nach eine hervorragende Ergänzung unseres bisherigen Geschäftsmodells dar."
Skaleneffekte und Internationalisierung erwünscht
Für Mobile- und Onlinemarketing seien Netzwerkgröße, Technologie, Marketing-Fachwissen und Kundentreue wichtige Erfolgsfaktoren, um den künftigen Marktanforderungen gerecht zu werden."Loyalty Partner schreibt seit zehn Jahren eine Erfolgsgeschichte mit kontinuierlichem, eindrucksvollem Wachstum", sagt Rittweger, Chief Executive Officer von Loyalty Partner. "Die Zusammenarbeit mit American Express ermöglicht uns eine schnellere Expansion in neue Märkte und die Erschließung neuer Kundengruppen. Außerdem können wir unseren bestehenden Kunden einen größeren Mehrwert bieten und unsere Partnerunternehmen bei ihrem Wachstum unterstützen."
Rittweger bleibt Geschäftsführer
Loyalty Partner wird nun eine Tochtergesellschaft von American Express und Teil des internationalen Consumer und Small Business Services, das von Douglas Buckminster geleitet wird. Rittweger bleibt Geschäftsführer von Loyalty Partner.Die Übernahme, deren rechtliche Genehmigung noch aussteht, soll im ersten Quartal 2011 abgeschlossen werden. Bei der Transaktion wurde ein Unternehmenswert in Höhe von 496 Millionen Euro zugrunde gelegt.
Die Transaktion besteht aus einer zu leistenden Zahlung in Höhe von 425 Millionen Euro und aus einer Kapitalbeteiligung des Managements von Loyalty Partner in Höhe von 71 Millionen Euro. American Express wird diese Kapitalbeteiligung in den kommenden fünf Jahren übernehmen, wobei der dann zu entrichtende Preis von der Geschäftsentwicklung abhängt, teilen die Unternehmen mit.
"Für die Nutzer der Payback-Karte in Deutschland wird die Übernahme durch American Express keine Auswirkungen haben", betonte Alexander Rittweger in einer Telefonkonferenz am heutigen Donnerstag. Insbesondere erhalte Amex keinen Zugriff auf die Kundendaten des Bonusprogramms.