Das Essener Amtsgericht hat den Karstadt-Insolvenzplan angenommen. Damit wurde die Übernahme der Warenhauskette durch den Investor Nicolas Berggruen in letzter Instanz bestätigt.
"Herr Berggruen und sein Team haben beharrlich, konsequent und verlässlich die Verhandlungen geführt. Diese Tugenden sollten sich auch für die Zukunft von Karstadt als wertvoll erweisen", lobte Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg.
Görg dankte allen Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten für die Unterstützung in den vergangenen Wochen und Monaten: Sie hätten "in vorbildlicher Weise dem Unternehmen die Treue gehalten".
Bis zur Aufhebung des Insolvenzverfahrens muss der Verwalter nun "die unstreitigen Masseansprüche berichtigen und für die streitigen Ansprüche Sicherheit leisten". Diese Vorbereitungen werden bis zum 30. September 2010 andauern.
"Karstadt wird ein aufregendes Leben haben"
Der Kaufvertrag mit Investor Nicolas Berggruen kann in Kraft treten, weil der deutsch-amerikanische Finanzier nach monatelangem Ringen nun die Zugeständnisse bei den Mieten bekommt, die er zur Bedingung für seinen Einstieg gemacht hatte.Berggruen, Görg und Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) verkündeten die Karstadt-Rettung in einer Filiale auf dem Kurfürstendamm in Berlin.
"Karstadt steht. Karstadt wird jetzt, glaube ich, ein sehr aufregendes Leben haben", sagte Berggruen. "Ich bin irrsinnig glücklich, dass ich dabei bin."
Die Ministerin sprach von einem "Tag der Freude" für das Unternehmen mit rund 25.000 Beschäftigten. Deren Arbeitsplätze und 120 Filialen will Berggruen erhalten.
Die stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Margret Mönig-Raane, sagte, sie empfinde "große Erleichterung".