Der US-Hedgefonds Anchorage sollte den Baumarktkonzern Praktiker mit einem Hochzins-Kredit vor der Insolvenz bewahren. Doch nun stellt der vermeindliche Retter neue Forderungen.
Jetzt rächt sich offenbar, was damals schon für Unverständnis, Kopfschütteln und Zwischenrufe gesorgt hatte: Die Vertragsbedingungen für den Notkredit, dem die Aktionäre mangels Alternativen zähneknirschend zustimmten, sind noch nicht abschließend verhandelt.
Auszahlungsmodalitäten unklar
Laut einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) vom heutigen Montag stellt Anchorage nun neue Forderungen für das dringend benötigte Hochzins-Darlehen. Weitere Zugeständnisse von Aktionären, Vermietern und Banken seien erforderlich, überdies soll der Kredit zunächst nur zur Hälfte ausgezahlt werden.Die zweite Tranche der Darlehnssumme wird nach dem Bericht erst fließen, wenn die Kapitalerhöhung in Höhe von 60 Millionen Euro, die ebenfalls Bestandteil des Finanzierungskonzeptes ist, in trockenen Tüchern ist.
Ein alternatives Finanzierungsangebot von Isabella de Krassny und dem Investor Clemens Vedder lehnte der Praktiker-Vorstand zwischenzeitlich ab.
Die Fondsmanagerin de Krassny, die einen Kreis von Praktiker-Großaktionären (Masletov, Semper Constatia) vertritt, sieht sich derweil in Österreich mit staatsanwaltlichen Untersuchungen wegen des Verdachts auf Insiderhandels ausgesetzt, die allerdings nicht im Zusammenhang mit ihrem Engagement bei Praktiker stehen.