Das inzwischen klare Bekenntnis für die Internet-basierten Geschäfte zwischen den Unternehmen hat nach einer Studie von Sterling Commerce auch ihre Schattenseiten: Die befragten IT-Verantwortlichen blicken mit großer Skepsis auf die Anforderungen der notwendigen Geschäftsprozess- Integration bei den B2B-Projekten.

Das inzwischen klare Bekenntnis für die Internet-basierten Geschäfte zwischen den Unternehmen hat nach einer Studie von Sterling Commerce auch ihre Schattenseiten: Die befragten IT-Verantwortlichen blicken mit großer Skepsis auf die Anforderungen der notwendigen Geschäftsprozess-Integration bei den B2B-Projekten.

Und das vor dem Hintergrund, dass die zweite Jahreshälfte dem Business-to-Business (B2B) im Internet eine sprunghafte Entwicklung verspricht. Nach einer noch zögerlichen Phase in den nächsten sechs Monaten, in der nur 7% der Anwender den Einstieg in den elektronischen Handel technisch abgeschlossen haben wollen, werden die deutschen Anwender im Spätsommer mit B2B-Projekten kräftig durchstarten. Jedes vierte Mittelstands- und Großunternehmen beabsichtigt dann nach der Studie von Sterling Commerce den Start in das E-Business. Gegenwärtig verfügen erst 8% der Firmen über B2B-Lösungen.

44% messen ihr eine große und weitere 24% eine mittlere Bedeutung bei. Sie erwarten davon vor allem schnellere und transparentere Abläufe sowie die relativ einfache Möglichkeit zur flexiblen Erweiterung der Marktangebote und Communities. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen sieht in der Realisierung der Business Process Integration-Projekte (BPI) jedoch die hauptsächlichen Schwierigkeiten bei der Umsetzung ihrer E-Business-Strategien.

"Die Befürchtungen der Anwender resultieren m.E. sehr stark aus den bisher negativen Erfahrungen mit Integrationsprojekten in anderen IT-Feldern", urteilt Roland Ebert-Weglehner aus dem Management von Sterling Commerce. Tatsächlich blickt nur jeder fünfte auf erfolgreich abgeschlossene Integrationsmaßnahmen in diesem Bereich zurück. Alle anderen hatten mit großen Schwierigkeiten in der Projektrealisierung zu kämpfen oder zeigten sich unbefriedigt mit den Ergebnissen.

Ebert-Weglehner läßt aber keinen Zweifel daran, dass die Unternehmen dem Thema BPI trotz der negativen Vergangenheitserfahrungen nicht ausweichen können. "Das zentrale Stichwort für die Lösungsphilosophie lautet Communities. Zu den klassischen Problemen virtueller Geschäftsplattformen mit Kunden, Zulieferern und weiteren Partnern gehört, dass trotz des typischerweise sehr heterogenen System- und Anwendungsumfeldes der Community-Partner eine maximal digitalisierte und transparente Kommunikation vollzogen werden muss. Im Interesse der Automatisierung sind die unterschiedlichen Geschäftsabläufe der Partner zusammenzuführen, was nur durch den Einsatz moderner BPI-Tools möglich ist." Tony Claridge, IT-Manager beim Optik-Hersteller Leica, urteilt aufgrund seiner Erfahrungen mit einem Projekt, bei dem die Business-Prozesse zahlreicher internationaler Standorte zusammengeführt wurden: "Bei der Integration gibt es kein Plug-and-Play."

Marktanalysten sehen sogar einen neuen Trend herannahen. "Wenn die derzeitige Customer-Relationship-Management-Welle abgeklungen ist, wird die Integration der Systeme das In-Thema sein", erwartet Rüdiger Spies von der Meta Group eine BPI-Welle. Der Giga Group-Analyst Vollmer warnt sogar davor, die Augen vor diesem Thema zu verschließen. "Unternehmen, die nicht in Integrationstechnologien investieren, sollten ihre Haltung schnellstens revidieren." Die Experten von Ovum sind sich allerdings sicher, dass die Anwender die Integration der E-Business-Prozesse ernst nehmen: Sie erwarten bis 2004 für BPI-Lösungen ein Volumen von sechs Milliarden Dollar.

Der Sterling-Commerce-Studie zufolge werden die Unternehmen bei diesen Vorhaben nicht ohne externe Unterstützung auskommen, weil es ihnen mehrheitlich nach eigener Einschätzung an den notwendigen BPI-Kompetenzen mangelt. So planen lediglich 23% die Umsetzung mit eigenen Ressourcen, 62%wollen fremde Hilfe hinzuziehen.(RS)

ERGEBNISSE:
Erhebungsbasis: 517 Unternehmen
befragte Unternehmen: über 100 Mio. DM Umsatz; bundesweit; branchenübergreifend; Realisierung: Mai 2000
Quelle: Sterling Commerce

Sind B2B-Lösungen im Einsatz oder geplant?
im Einsatz: 8%
Start in den nächsten 6 Monaten: 7%
Start nach 6 Monaten: 24%
später geplant: 34%
nicht geplant: 19%
keine Entscheidung: 8%

Sofern ja: Welche Bedeutung hat die Geschäftsprozessintegration in Ihren B2B-Projekten?
große Bedeutung: 44%
mittlere Bedeutung: 24%
geringe Bedeutung: 13%
keine Einschätzung: 19%
(73% Ja-Nennungen = 100%)

Welche Schwierigkeiten bestehen oder erwarten Sie beim Business Process Integration-Projekt (BPI)?
Unkenntnis der Lösungsangebote im Markt: 48%
Qualität der gegenwärtigen Lösungsangebote: 69%
Anpassung der Geschäftsprozesse: 78%
technische Schwierigkeiten: 61%
hoher Projektaufwand: 71%
keine eigenen BPI-Kompetenzen: 59%
(73% Ja-Nennungen = 100%; Mehrfachnennungen möglich)

Wer ist im Unternehmen für die Geschäftsprozessintegration zuständig?
IT-Abteilung: 52%
Einkauf/Verkauf: 3%
Geschäftsleitung: 4%
fachbereichsübergreifend: 41%
(73% Ja-Nennungen = 100%)

Welchen konkreten Nutzen erwarten Sie von der Geschäftsprozess-integration beim E-Business?
schnellere Abläufe: 81%
höhere Transparenz der Prozesse: 77%
flexiblere Erweiterung der Marktangebote: 71%
flexible Erweiterung der Communities: 62%
geringere Prozesskosten: 38%
(73% Ja-Nennungen =100%; Mehrfachnennungen möglich)

Werden Sie das BPI-Projekt mit eigenen Ressourcen oder externer Beratungsunterstützung realisieren?
eigene Ressourcen: 23%
externe Ressourcen: 62%
noch nicht entschieden: 15%
(73% Ja-Nennungen = 100%)

Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit Integrationsprojekten in anderen IT-Feldern?
erfolgreiche Realisierung: 19%
problematische Projekte: 61%
unbefriedigende Ergebnisse: 68%
keine Erfahrungen: 6%

FIRMENPROFIL:
Sterling Commerce ist nach eigenen Angaben ein weltweit führender Anbieter von E-Business-Integrations-Lösungen für global tätige Unternehmen und deren Commerce Communities. Das Unternehmen ist eines von insgesamt vierzig, die im Dow Jones Internet Services Index gelistet sind. Sterling Commerce verfügt über umfassende Lösungen im Bereich E-Business Integration, E-Community-Management, E-Business-Communications-Infrastructure und E-Sourcing.
E-Barometer von Sterling Commerce
Sterling Commerce untersucht halbjährlich in breit angelegten Managerbefragungen den B2B-Markt in Deutschland, um die aktuellen Entwicklungstendenzen und Planungen der Unternehmen differenziert zu ermitteln. Diese Trendstudien werden durch regelmäßige Analysen von Teilaspekten des E-Business ergänzt.

KONTAKT:
Sterling Commerce GmbH
Martina Held
Uerdinger Str. 90
40474 Düsseldorf
Tel. 0211 / 43848-521
Fax 0211 / 43848-111
E-Mail: Martina_Held@stercomm.com
Internet: www.stercomm.com