Arcandor will nach dem Rücktritt des Generalbevollmächtigten Horst Piepenburg keinen neuen Sanierungsexperten mehr holen. Vorstandschef Eick soll das Unternehmen durch die Insolvenz führen.
Der Sanierungsexperte Horst Piepenburg hat am Donnerstag vergangener Woche sein Amt als Generalbevollmächtigten der insolventen Arcandor AG niedergelegt. Nach Informationen der Zeitung will nun Arcandor-Chef Karl-Gerhard Eick den angeschlagenen Handelskonzern durch die Insolvenz führen.
Sanierungskonzept wird erarbeitet
Eick habe ein Sanierungskonzept entwickelt, das im Kern aus den beiden Arcandor-Töchtern Karstadt und Quelle bestehe und eine „integrierte Multichannel- Handelsorganisation" vorsehe. Einzelheiten wolle er jedoch erst bekanntgeben, wenn die Finanzierung geklärt sei.Ohne den zurückgetretenen Piepenburg sei ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung nicht mehr möglich, berichtete das Handelsblatt unter Berufung auf das Umfeld des Managers.
Doch auch bei einem Regelinsolvenzverfahren, in dem der Insolvenzverwalter das Unternehmen führt, will Eick nicht aufgeben, sagt die Zeitung.
Spekulationen um Zerschlagung
Nun wird über eine Zerschlagung des Konzerns spekuliert. Laut Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hat Arcandor-Chef Eick Investmentbanken als "Plan B" beauftragt, Möglichkeiten für einen Teilverkauf der Warenhauskette Karstadt und des Versandhändlers Primondo auszuloten.Für Arcandor wird die Zeit knapp: Bis Ende August muss die Unternehmensführung ein Sanierungskonzept vorlegen - dann endet das Insolvenzantragsverfahren.