Netrada ist nun unter dem Dach des Medienkonzerns Bertelsmann. Dessen Tochter Arvato hat den insolventen Dienstleister für Modewebshops gekauft.

Die Bertelsmann-Tochter Arvato übernimmt den Spezialisten für Online-Modeshops Netrada. Das Unternehmen aus Garbsen bei Hannover mit mehr als 2.000 Mitarbeitern war durch eine Großinvestition in finanzielle Schieflage geraten und hatte ein Insolvenzverfahren beantragt. Die Übernahme wesentlicher Teile der Netrada Gruppe passe perfekt in die Wachstumsstrategie, sagte der Arvato-Vorstandsvorsitzende Achim Berg am Freitag einer Mitteilung zufolge.

So entstehe einer der führenden europäischen Unternehmen für umfassende E-Commerce-Dienstleistungen, sagte Berg. Netrada habe eine starke Position im Marktsegment Fashion- und Lifestyle. Marktforschungsunternehmen wie Forrester Research gingen davon aus, dass der Onlinehandel im Bereich Mode in den kommenden Jahren europaweit um jährlich mehr als 10 Prozent zulegen werde.

Kunden sind unter anderem C&A und Esprit

Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt. Der gemeinsame Umsatz werde bei mehr als 300 Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter bei mehr als 3.000 liegen, hieß es. Netrada betreibe mehr als 70 Webshops für 13 internationale Modemarken. Zu den Hauptkunden zählten Esprit, C&A, Tommy Hilfiger und Hugo Boss. Im Juli 2012 hatte Netrada Investitionen von mehr als 50 Millionen Euro in ein neues Verteilzentrum in Hannover angekündigt und hatte sich damit offenbar übernommen.

Arvato ist ein Dienstleistungs-Unternehmen mit weltweit 64.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 4,4 Milliarden Euro (2012). Es übernimmt für Unternehmen die Abwicklung des Endkundengeschäfts, von der Bestellung über Auslieferung und Service bis zur Abrechnung.