Die B2B-Messe Systems 2001 in München bekommt in ihrem Jubiläumsjahr die Folgen der veränderten Konjunkturlage zu spüren

In einer aktuellen Pressemitteilung der Messe München zur diesjährigen Systems (15.10 - 19.10.) versucht der Veranstalter die Aussteller und Besucher zu beruhigen. Entgegen anders lautender Meldungen sei man mit den bisherigen Anmeldungen zufrieden. Die schwierige Marktsituation, die auch die Münchner nicht verleugnen können, hätten keine extremen Auswirkungen auf das Messegeschäft.

Mitte April diesen Jahreshabe sich die Marktsituation in der IuK-Landschaft schlagartig verändert: Gewinnwarnungen, Insolvenzen, massiver Personalabbau und Fusionen erschüttern seither die Unternehmen der Informationstechnologie und Telekommunikations-Branche. Die Situation, die zuerst die New Economy besonders stark in Mitleidenschaft zog, hat sich inzwischen auch auf Firmen der Old Economy ausgewirkt. Als Spiegel des IuK-Marktes spüre auch die Systems diesen Einfluss. Diese Krise habe zu einschneidenden Sparmassnahmen bei den Unternehmen geführt: Gespräche mit der Industrie bestätigen, dass die Marketing-Budgets, aus denen öffentliche Auftritte wie Anzeigen oder Messebeteiligungen finanziert werden, derzeit Einbußen zwischen 30 und 80% erfahren.

Nach dem Rekordjahr in 2000 hatte die SYSTEMS im Frühjahr einen Anmeldestand verzeichnet, der erneut auf eine Rekordzahl schließen ließ. Vor dem Hintergrund der dramatischen Marktentwicklung zogen Unternehmen dann jedoch ihre Messebeteiligung wieder zurück, wobei sich in den letzten acht Wochen die Stimmung am IuK-Markt nochmals erheblich verschlechterte. Die Syszems rechnet aktuell mit 2.850 ausstellenden Unternehmen sowie 147.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Prozentual bedeutet das eine Reduktion von circa 15%. Dr. Joachim Enßlin, Geschäftsführer der Messe München GmbH: "Die Situation ist für uns bedauerlich, aber wir schneiden im Hinblick auf die Marktzahlen und gekürzten Marketing-Budgets vergleichsweise gut ab. Unter normalen Marktumständen wäre die Systems auch dieses Jahr nochmals deutlich gewachsen. Die Anzahl der erwarteten Fachbesucher lässt sich in der derzeitigen Lage ebenfalls schwer abschätzen. Wir gehen aber davon aus, dass sie sich gegenüber dem Vorjahr nicht stark ändern wird."

Allerdings seien von dieser negativen Stimmungslage des IuK-Marktes nicht alle Segmente der Systems betroffen: Es gäbe nach wie vor IuK-Bereiche auf der Messe, die trotz der Marktsituation in 2001 mit Zuwachsraten aufwarteten: Das IT-Security Forum zum Beispiel habe sich mit 100 Ausstellern gegenüber dem Vorjahr verdoppelt, das Fachhandelszentrum "Dealers only" sei ebenfalls um über sechs Prozent bei den Ausstellern und der Ausstellungsfläche gewachsen und die MobileSolutionsArea als Marktplatz für mobile Lösungen sei trotz der Marktsättigung bei den mobilen Endgeräten gleich geblieben. Auch die neuen IuK-Themen, die die Systems dieses Jahr zum ersten Mal mit eigenen Areas und Foren aufgreift, erfreuten sich seitens der Aussteller einer hohen Akzeptanz, so der Veranstalter weiter. Auf der E-GovermentArea sind beispielsweise so renommierte Firmen wie Arthur Andersen, Autodesk, CSC Ploenzke, Diebold, Fabasoft, Gedas, Hans Held GmbH, IBM, Microsoft, Oracle, SAP, SICAD und T-Systems mit von der Partie. Im Bereich Telecommunications konnte die Systems laut Pressemitteilung bei den Providern neue, bis dato fehlende Unternehmen gewinnen: Mit der Group 3G, Deutsche Telekom, e-plus, Mobilcom AG, Debitel Network Services, Talkline, Mannesmann D2 seien die wichtigsten Anbieter in Halle B6 konzentriert.

Trotz der aktuellen negativen Stimmungslage am Markt warte die Systems in diesen Bereichen, die wichtige Marktthemen aufgreifen, mit Zuwachsraten und neuen Ausstellern auf. "Die Situation ist heterogen, es ist nicht die gesamte Branche mit den gleichen Schwierigkeiten konfrontiert: Die Bereiche E-Business und mobile Telekommunikations-Endgeräte sind besonders in Mitleidenschaft gezogen, während andere Sektoren Wachstumsraten aufweisen", kommentiert Dr. Joachim Ensslin. "Für mich ist das ein Zeichen, dass es sich vorwiegend um konjunkturelle Probleme handelt. Der Bedarf an kommerziellen IT- und TK-Lösungen ist nach wie vor unverändert gegeben. Die neuen Lösungen und Produkte, die auf der Systems 2001 dem Fachpublikum präsentiert werden, beleben sicherlich die Nachfrage und tragen dazu bei, dass von der Systems positive Marktsignale ausgehen."

Bei allem verständlichen Optimismus seitens des Veranstalters bleibt abzuwarten, wie man nach dem 19. Oktober die Messe zu bewerten hat. Angesichts der dramatischen Entwicklungen in der Branche und täglich erscheinenden Meldungen über Massenentlassungen erscheinen die Hoffnungen der Münchner wie das berühmte Pfeifen im Walde. Für alle Arbeitnehmer, deren Stellen den derzeitigen Sparmaßnahmen im Personalbereich zum Opfer gefallen sind, sei der Jobtag auf der Systems am 15.10. empfohlen. (JR)


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