Der Modeunternehmer und Partner von Karstadt-Bieter Berggruen, Max Azria, fordert von den Lieferanten Preiszugeständnisse. Er will sich zudem am Unternehmen beteiligen.
Max Azria der "Financial Times Deutschland". Der Textilunternehmer
erwartet demnach, dass alle Lieferanten etwas zum "Kampf ums Überleben" des Kaufhauses beitragen.
Kommt der Karstadt-Kauf zustande, wird Azria 20 Prozent an Karstadt halten und Berggruen die restlichen 80 Prozent. Zwar hat Berggruen den Vertrag bereits unterschrieben, rechtskräftig wird dieser jedoch erst, wenn sich der Investor mit dem Vermieterkonsortium Highstreet auf niedrigere Mieten einigen können.
Azria gab sich für die Zukunft von Karstadt optimistisch. Würden die Mieten gesenkt, schätzt er die Überlebenschancen für den Einzelhändler auf mehr als 90 Prozent.
Der Modeunternehmer kündigte zudem mehr "Klarheit im Sortiment" bei Karstadt an. So plane er ein Shop-in-Shop-Konzept, bei dem kleine Bereiche für bestimmte Warenangebote geschaffen werden.
Junge Mode für die 40-Jährigen
Einzelne Segmente wie Sport hält der Unternehmer für hervorragend positioniert, während bei Schuhen "eine Revolution" nötig sei. Bis zu 35 Prozent des Produktangebots wolle er verändern.Ziel sei es, "Karstadt auf die Höhe der Zeit" zu bringen. "Wir müssen die 35- bis 40-Jährigen ansprechen", sagte der französisch-amerikanische Einzelhandelsexperte.
Entlassungen und Filialschließungen schlossen Azria wie auch Berggruen aus. Azria betreibt weltweit etwa 1.000 Modeläden, mit denen er einen Umsatz von etwa 2 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet.
In Deutschland ist der Unternehmer bislang erst mit zehn Geschäften der Marke Donaldson vertreten, die er vor knapp einem Jahr übernommen hatte.