Die EuroCIS tut es, sogar die Spielwaren-Messe schafft so Orientierung und allen voran der Handel scheint elektrisiert von den Möglichkeiten der kleinen elektronischen Leuchtfeuer. Beacon funken inzwischen an fast jeder Straßenecke und verschaffen dem stationären Handel so eine mobile Option im Multichannel-Marketing. Erst recht seitdem US-Marktführer Shopkick mit seiner Kundenbindungs-App auch hierzulande eine Phalanx an Händlern verpflichten konnte. Die scheinen begeistert.

"Die Zusammenarbeit mit einer innovativen Plattform wie shopkick kommt bei unseren Kunden spürbar gut an. Basierend auf der vielversprechenden Launchphase und den ersten Ergebnissen sind wir davon überzeugt, dass shopkick ein richtiger Schritt in die Zukunft ist, und freuen uns jetzt schon auf die nächsten Entwicklungen!"
So lässt sich Claudia Reinery, Vorsitzende der Geschäftsführung der Parfümerie Douglas für Deutschland und Schweiz, zitieren.

Zahlen, ROI gar, nennt man wohlweißlich spärlich. Denn seit dem Launch im Oktober 2014 luden zwar 530.000 Nutzer die Shopkick-App herunter, doch das sagt nichts über die Zahl der tatsächlichen Einsätze. Die Zahl der aktiven Nutzer gibt Shopkick mit 110.000 Kunden pro Woche an, spricht von 122.000 Walk-ins im Dezember. Im Dezember waren -Weihnachten lässt grüßen - Gutscheine von Media Markt, Douglas, iTunes und Saturn beliebt. Die Summe der eingelösten Prämien stieg um mehr als 360% gegenüber dem November.
Dennoch wirkt das vergleichweise wenig angesichts massiver Unterstützung von Partner ProSiebenSat.1 und Partnern aus Industrie und Handel wie Media Markt, Saturn, Obi, Karstadt, Procter & Gamble, Henkel sowie inzwischen auch Nestle und der Discounter Penny.

Allerdings tasten sich alle Beteiligten, nicht nur bei Shopkick, sondern auch bei Anbietern wie Gettings oder Yoints, noch vorsichtig an die Push-Werbung heran. Die Marketer sind bewusst sensibel. Zu groß ist das Risiko, gerade meinungsstarke  Early Adopter durch zuviel Werbedruck zu verschrecken. 

Obendrein erlebt manch ein Händler auch ein unliebsame Überraschung. Vielfach schaffen Beacons zuweilen nicht eunmal die Hälfte der technisch möglichen Reichweite von bis zu 50 Metern, weil bauliche Elemente im Laden die Leuchtfeuer dimmen. Da bleibt manch potenzielle Laufkundschaft unerreicht. On top können Probleme mit der Signalüberlagerung kommen, wenn Beacons unterschiedlicher Ladeninhaber nahe beieinander liegen.

Hinzu kommt: So richtig Sinn macht der Einsatz nur, wenn Beacon-Angebote in eine mobile Strategie, in Warenwirtschaftssysteme (ist das Angebot  noch vorrätig?) und die Datenanalysen eingebunden sind.  Sonst werden Beacon schnell zum Strohfeuer. Diese Loyalty-Apps und Anbieter erproben bereits die digitalen Funkfeuer: