Das ist die große Furcht rund um das Hoffnungswerkzeug Beacon: Dass marktschreierische Methoden den Kunden gleich wieder verschrecken oder ins Schnäppchen-Nirvana drängen. Der britischer Luxus-Herrenausstatter Hackett London zeigt deshalb, dass man seine Kunden auch ganz Gentleman-Like per Beacon erreichen kann.

Die kleinen Sender, die auf Basis der Bluetooth Low Energy-Technologie als eine Art Leuchtfeuer Kunden in Reichweite eines Senders mit Botschaften oder personalisierte Nachrichten auf Smartphones oder Smartwatches anlocken sollen, können ein spannendes Instrument zur Kundenbindung sein und gelten als Wachstumsmarkt. Etliche Anbieter buhlen denn auch mit unterschiedlichen Konzepten um die Händler

Für die 80 Stores in über 16 Ländern von Hackett London hat Beaconmind jetzt Zürich ein Pilotprojekt von der Strategie über die App-Entwicklung bis hin zur Vor-Ort-Installation der Beacons umgesetzt, dass sich ein Stück weit von der Rabattfixierung manch anderer Lösung abhebt.



Zunächst lädt der Kunde die Hackett London App auf sein Smartphone. Betritt er der Kunde einen Store und hat die App aktiviert, erkennen die Beacons ihn automatisch und können individuelle Nachrichten an die App schicken. Das kann eine persönliche Begrüßung im Store sein, ein Gutschein, ein Angebot oder eine Belohnung nach dem Einkauf. Die App lockt dabei mit Vorteilen im Stil eines Members-only-Shoppingclubs.

Werbeplakat für den PoS
Werbeplakat für den PoS
Ganz wichtig: Beworben wird die Aktion auch mit Plakaten in den Stores.

Hackett geht es dabei nicht um Punkte sammeln a la Shopkick. Stattdessen soll der Members-only-Ansatz den Serviceanspruch der Modekette unterstreichen und so die Kundenbeziehung stärken. Entsprechend edel und zurückhaltend sind denn beispielsweise auch die Gutscheine und kleinen Geschenke (bspw die Krawatte zum Kauf eines Anzugs) gestaltet.

Kleine Aufmerksamkeiten von Gentleman-Ausstatter zu Gentleman, die die Möglichkeiten der Beacons aber längst nicht vollends ausreizen und das Tool gegenwärtig eher wie eine mobile Kundenkarte wirken lassen. Das muss kein falscher Einstieg in das Segment sein. Kundenkarten hat der Konsument schließlich gelernt. Das kann die Akzeptanz gegenüber Beacons steigern. Beaconmind erwartet jedenfalls, dass bereits bei einer Steigerung der Konvertierungsrate um 0,2 Prozent je Store der laufende Kostenaufwand für Implementierung und Betreuung bereits gedeckt ist.