Der Erotikkonzern Beate Uhse hat seine Schulden weiter abgebaut und rechnet 2012 im operativen Geschäft mit der Rückkehr in die Gewinnzone. Das Sanierungsprogramm zeigt Wirkung.

"Wir gehen davon aus, dass der Beate-Uhse-Konzern sich wieder deutlich in die Gewinnzone vorarbeiten wird", sagte Serge van der Hooft, Vorstandschef bei Beate Uhse.

Der Manager begründet seinen Optimismus mit ersten positiven Ergebnissen des 2010 eingeleiteten Sanierungsprogramms. 2012 rechnet das Unternehmen mit einem operativen Konzernergebnis in der Spanne von null bis 2,0 Millionen Euro, wie die Beate Uhse AG am Montag in Flensburg mitteilte. Der Umsatz könnte etwas schwächer ausfallen als 2011.

2011 lag der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) noch bei 5,2 Millionen Euro - nach minus 58 Millionen Euro im Vorjahr. Unterm Strich stand ein Verlust von 7,8 Millionen Euro nach knapp 67 Millionen Euro im Vorjahr.

Onlinehandel wächst, Filialnetz ausgedünnt

Der Umsatz ging im Berichtszeitraum um rund ein Viertel auf 149 Millionen Euro zurück. Mehr als zwei Drittel der Erlöse kamen aus dem Onlinehandel, 2010 hatte dieser Bereich erst knapp die Hälfte des Umsatzes beigesteuert.

Der Versandhandel schaffte bereits die Wende und brachte 2011 ein EBIT von 3,6 Millionen Euro - nach minus 9,7 Millionen im Vorjahr. Die Zahl der Mitarbeiter verringerte sich auf 816 (2011: 975).

Das Unternehmen hat sein europäisches Filialnetz im Einzelhandel auf 151 Filialen ausgedünnt, allein mehr als 50 Filialen fielen durch auslaufende Lizenzverträge in Österreich weg. Infolgedessen ging auch der Umsatz der Sparte um 17 Prozent auf 47,5 Millionen Euro zurück.

Der operative Verlust wurde um 83 Prozent auf minus 1,9 Millionen Euro verringert. Die Neuorganisation des Filialnetzes sei weitgehend abgeschlossen, teilte das Unternehmen mit. Es hat seine Kredite um 13,5 Millionen auf 23,7 Millionen Euro (Ende März 2012) reduziert.

Gratisangebote im Web als Konkurrenz

Der Entertainment-Bereich mit dem Verkauf von Erotikfilmen im Internet verbesserte sein operatives Ergebnis auf 1,3 Millionen Euro. Die Umsätze gingen aber auf 9,2 Millionen Euro (2010: 10,6 Mio Euro) zurück.

Gratisangebote im Internet erschwerten den Angaben zufolge die eigene Vermarktung. Im Großhandel wurden Logistikprozesse verbessert, allerdings blieb er noch ein Verlustbringer mit minus 3,5 Millionen Euro (2010: minus 21,2 Millionen Euro).