Die Rewe Group testet das Zahlen per Fingerabdruck in einem Kölner Lebensmittelmarkt. Technologiepartner ist der Biometriespezialist Dermalog.
Offenbar hat nun ein Umdenken in der Zentrale des Konzerns stattgefunden: „Wir testen mit diesem Pilotmarkt ein mögliches Lastschriftverfahren der Zukunft", sagt ein Sprecher der Rewe Group. Der Lebensmittelhändler öffnet sich damit ein Hintertürchen, falls das im Handel beliebte elektronische Lastschriftverfahren mit Karte und Unterschrift auf dem Kassenbon der Single Euro Payments Area (SEPA) zum Opfer fällt.
Darüber hinaus ist das neue Verfahren kundenfreundlich, bequem und schnell. Sieben Sekunden dauert der Zahlprozess von Anfang bis Ende. Eine Kartenzahlung dauert im Schnitt 12 Sekunden, Bargeld 17 Sekunden. Und neben den Kunden identifiziert sich auch das Kassenpersonal mit dem Fingerabdruck - beispielsweise um Stornierungen durchzuführen.
Bereits 300 Kunden nach zwei Wochen
Der Pilot in Köln Hürth-Hermülheim wurde am 12. Oktober gestartet. Technologiepartner sind der Biometrie-Spezialist Dermlog und der Zahlungsdienstleister easycash. "Schon nach zwei Wochen haben sich rund 300 Kunden für das Zahlen mit ihrem Fingerabdruck registrieren lassen", berichtete Günther Mull, Geschäftsführer der FingerPayment GmbH, auf den EHI Technologietagen Anfang dieser Woche in Köln.Nach einmaliger Anmeldung und einscannen des Fingerabdrucks können die Kunden in dem Geschäft an der Kasse per Handauflegen zahlen, EC-Karte und Bargeld werden überflüssig. Der Zahlprozess dauert nur noch wenige Sekunden. Kontodaten und Fingerabdruck werden bei diesem Verfahren, anders als bei gängigen Fingerprint-Zahlverfahren, nicht zusammen gespeichert.
Keine zentrale Speicherung von Fingerabdruck und Kontodaten
"Wir verknüpfen die Templates von dem Fingerabdruck mit einer Referenznummer und nur der Zahlungsdienstleister kann diese Nummer dann einer Kontoverbindung zuordnen", erläutert Mull.
Zur Zahlungsabwicklung setzt die Rewe das Online Lastschriftverfahren des Payment-Providers easycash ein, das auch von der Deutschen BP an den Aral-Tankstellen genutzt wird.
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