Themenwelten und digitale Helfer gibt es eigentlich schon längst von vielen Händlern. Nun auch beim Elektronikhändler Conrad Electronic in der umgebauten Filiale in Berlin. Eine technische Selbstdarstellung soll der Laden aber nicht sein, alles dient dem Kundenutzen. Egal, ob man Smartphones kaufen oder etwas löten will.
Das kann passieren und gehört irgendwie zum Charme vieler vergleichbarer Vorführungen, wo im wichtigsten Moment des Jahres die Technik versagt. Aber man versteht ja, was gemeint ist mit diesen Terminals, wo sich der Kunde per Tastendruck über Produkte und Services informieren und sogar bestellen und an die Kasse liefern lassen kann.
Das Terminal für alle Zwecke
Vielleicht recht bald soll er sogar über so ein Terminal auch bezahlen können - aber ob das gewünscht wird, ist eine der Fragen dieses neuen Ladens, auf die Conrad Antworten finden will. Mit einem hohen Millionenbetrag (genauer wird das Unternehmen nicht) hat der Elektronikhändler diese Filiale im Stadtteil Schöneberg umgebaut und verfolgt dabei ein Ziel: "Wie kann man Erlebnis und Inspiration schaffen", formuliert Jürgen Groth, im Unternehmen Verkaufschef für das Endkundengeschäft, die Frage aller Fragen dieser Zeit.
"Was wir machen, ist stimmig"
Das Ergebnis ist nun diese umgebaute Berliner Filiale, die für den Multichannelhändler Conrad auch ein deutliches Bekenntnis fürs stationäre Geschäft ist, wie es Groth formuliert. Auf 2.500 Quadratmeter Verkaufsfläche soll ein Omnichannel-Einkaufserlebnis mit digitalen Hilfen geboten werden - und dabei will man sich deutlich unterscheiden von den großen Konkurrenten wie etwa Saturn, die ja schon lange mit viel Technik auf der Fläche ihre Technik verkaufen wollen.
Zum Löten in den Laden kommen
Beim Rundgang durch den neuen Laden wandert der Kunde durch 18 Themenwelten auf zwei Etagen, von Robotics über Mobile Lifestyle, 3-Druck, Modellbau bis zur Virtual Reality. Alles harmonisch gestaltet, und wer sich trotzdem nicht orientieren kann, findet Hilfe an den Terminals.
24-Stunden-Abholung
Man kann in der Filiale bestellen und sich nach Hause liefern lassen, dafür bietet der Anbieter Tiramizoo sogar ein 2-Stunden-Zustellfenster (für 14,90 Euro), der umgekehrte Weg geht logischerweise auch - daheim im Conrad-Webshop bestellen, in die Filiale liefern lassen. Und gut wird das System Click & Collect, wenn man wie hier eine 24-Stunden-Abholstation anbieten kann.Im Prinzip erfindet Conrad mit der Berliner Filiale den modernen Technikladen nicht neu, denn Virtual Reality gibt es längst nicht nur in der Intersport-Filiale im Berliner Einkaufszentrum Alexa, und Themenwelten hat auch Saturn in seiner neuen Kölner Filiale, und in Ingolstadt wackelte schon 2016 Einkaufshelferroboter "Paul" herum.
Bei Conrad gibt es gar schon seit 2011 Serviceroboter, hier heißt er "Werner" und ist in den Filialen in Regensburg, Stuttgart und Essen eine Belustigung für die Kunden, vor allem Kinder.
Für DJs und 3-Druck-Freunde
Was jedoch zu erkennen ist, ist das strenge Bemühen, einen unbedingten Kundennutzen herausarbeiten. Etwa, in dem man Disjockeys anlocken will, dass diese ihre neuen Anlagen ausprobieren lässt. Oder dass es über die Conrad Academy unter anderem Seminare für 3-D-Druck gibt. Und wer auf solche Schulungen keine Lust hat, kann sich seine 3-D-Sachen hier im Laden ausdrucken lassen. "Das gibt es nur bei Conrad", sagt der Berliiner Filialleiter Jochen Mädler.
