Kurzarbeit steigt weiter an. Das wird in einigen Wochen spürbar die Konsumlust schmälern. Deshalb ist wichtig, dass der Handel jetzt findig wird, wie er den Kunden erreicht und mit welchen Ködern er ihm das Shoppen schmackhaft machen kann. Amazon beispielsweise ist bei der Rückgabefrist nicht kleinlich, in München findet sich das stationäre Gewerbe auf einer branchenübergreifenden Plattform.
//// HANDEL& POLITIK
Lokal vernetzt
Regionale Plattformen mühen sich seit Jahren. Ist jetzt ihre Zeit gekommen? Markus Wittig von factory42, Salesforce-Partner, und Ken Koch, Inhaber des NY.Clubs in München haben das Portal „Kaufregional“ für München ins Leben gerufen und wollen Angebote lokaler Unternehmen sichtbar machen. Einbezogen sind Geschäfte, Restaurants ebenso wei Cafés, die online auf einer Karte zu finden sind. Kunden erhalten darüber Kontaktdetails, Kurzbeschreibungen, Hinweise zur Bezahlung und Lieferung beziehungsweise Abholung. Innerhalb der ersten drei Tage wurden bereits über 300 Einträge aktiviert. Geplant ist, dass die Plattform über München hinaus bundesweit genutzt werden kann.
Nicht nur Trockenprodukte wie Nudeln und Konserven werden bevorratet, auch TK-Waren stehen auf dem Speisezettel. Doch wohin damit? Die Folge: Die Deutschen haben im Segment der Kühl-/Gefrierkombinationen und bei Gefriergeräten viele vorgezogene Käufe getätigt, 86% der Befragten haben sogar ein größeres Gerät gekauft als ursprünglich geplant, analysierte eine Studie der gfu. Die Consumer & Home Electronics GmbH (gfu) befragte dafür Anfang April 1.000 Verbraucher. Auch bei Notebooks, Tablet-PCs und PC-Monitoren gab es deutlich mehr vorgezogene oder nicht geplante Käufe von IT-Produkten. Ansonsten sei zu beobachten, dass geplante Anschaffungen verschoben werden, erklärt Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender der gfu. Kurzarbeit steigt weiter
Rund 650.000 Betriebe aus allen Branchen haben bis 6. April bei den Agenturen für Arbeit Kurzarbeit angemeldet. Besonders betroffen sind jedoch Einzelhandel und Gastronomie. Damit ist die Zahl der Betriebe, die Kurzarbeit planen, gegenüber dem letzten Vergleichswert von vor einer Woche nochmals um knapp 40 Prozent gestiegen. Die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer lässt sich anhand der Daten derzeit nicht ermitteln. Die Bundesagentur für Arbeit geht jedoch davon aus, dass die Zahl der Kurzarbeiter deutlich über dem Niveau der Wirtschafts- und Finanzkrise liegen wird, die seinerzeit bei 1,4 Millionen lag.
Exporte noch im im Plus
Die Coronakrise wirft im Februar ihre Schatten voraus. Der Export war in Deutschland noch wenig betroffen. Insgesamt wurden Waren im Wert von 109,3 Milliarden Euro exportiert und im Wert von 88,5 Milliarden Euro importiert. Damit stiegen laut Statistischem Bundesamt (Destatis) die Ausfuhren im Februar 2020 um 0,4%. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigten sich im Warenverkehr mit der Volksrepublik China. Der Nachschub im Handel blieb vielfach aus. Die Importe aus China sanken um 12,0% auf 7,4 Milliarden Euro. Die Exporte nach China stiegen gegenüber Februar 2019 um 8,9% auf 6,8 Milliarden Euro. Mit Spannung werden die Zahlen für März erwartet. //// Technik
Cyberkriminelle nutzen Corona
Unternehmen wie Bürger suchen aktuell vermehrt online Informationen zu Corona. Das machen sich Betrüger weltweit zunutze. Die gute Nachricht: Cyberattacken nehmen mit der Coronakrise nicht zu, sondern haben lediglich ihren Inhalt verändert, erklärt Rob Leffers, Corporate Vice President des Microsoft 365 Security Teams. Statt "Ihre offene Rechnung" stehen nun Stichworte wie "Covid-19 update" oder "WHO" im Betreff von Betrugsmails. Rund 60.000 Attacken detektiert das Team täglich, was 2% aller Nachrichten entspräche.
//// INTERNATIONAL
Amazon verlängert Rückgabezeitraum
Schlange stehen am Supermarkt, Bäcker, Baumarkt und an der Post ist im Moment Alltag. Um Kunden den Stress zu mildern, will Amazon die Rückgabefenster verlängern, berichtet Fast Company. Die meisten Artikel, die zwischen dem 1. März 2020 und dem 30. April 2020 bestellt wurden, können in Kanada und den USA nun bis zum 31. Mai 2020 zurückgegeben werden. Auch für Italien, Spanien, Frankreich, die Türkei und die Niederlande soll die Rückgabefrist 31. Mai 2020 für die meisten Artikel gelten, die zwischen dem 15. Februar 2020 und dem 30. April 2020 bestellt wurden.