Regelmäßig erscheinen Meldungen, die mehr mobile Shopper vermelden. Doch manche Händler bieten immer noch einen eher stiefmütterlichen Auftritt auf dem Smartphone. Da endet manch ein Einkauf schon beim ersten Klick. Wo sollten diese Händler ansetzen, um die Konversionsrate bei mobilen Geräten zu verbessern?

Wie wichtig mobile Geräte inzwischen für die Kunden sind, zeigen zwei Studien und Ergebnisse erfolgreicher Onlinehändler in Serie. Umso erstaunlicher, dass es nach meinen eigenen Erfahrungen noch viel zu viele Händler gibt, die sich gar nicht mit dem Thema beschäftigt haben. Dabei ist das eigentlich gar nicht so kompliziert.

Geschwindigkeit ist keine Hexerei, aber notwendig

Wer in einer Großstadt mit gut ausgebauten Funknetzen lebt, vergisst schnell, dass es noch genügend Gegenden in Deutschland gibt, wo die Kunden von LTE & Co nur träumen können. Deswegen sollte der Shop unbedingt in Sachen Geschwindigkeit optimiert werden, um die Geduld des Nutzers nicht auf die Probe zu stellen.

Neben einer schnellen Anbindung beim Provider gehört dazu insbesondere die Bearbeitung von Grafiken im Shop:

  • Farbtiefe und Auflösung vorsichtig optimieren: Einer der größten Hebel, um Datenvolumen zu sparen und damit die Übertragung der Seiten zu beschleunigen.
  • Der Einsatz so genannter Image Sprites kann den Seitenaufbau beschleunigen, weil weniger Serveranfragen gestellt werden. Einfach gesagt, werden dabei mehrere Grafiken in einer Datei zusammengefasst. Im Quellcode der Seite legen Anweisungen im CSS-Format fest, welche Bereiche der Datei dargestellt werden sollen.
  • Verzichten Sie auf Text in Grafiken, sondern verwenden Sie besser HTML-Text.

Denken Sie an die Situation des Nutzers

Auf den ersten Blick eine Binse, aber mobile Nutzer rufen den Shop (oder besser die Website) eben häufig von unterwegs auf, etwa im Wartezimmer beim Arzt oder am Flughafen. Überlegen Sie, welche Informationen den Nutzer eines Smartphones auf Ihre Seite geführt haben und bieten sie ihm den passenden Inhalt dazu an.

  • Stellen Sie die Suchfunktion prominent heraus.
  • Wiederkehrende Besucher sollten am besten in der Produktkategorie landen, die zuletzt besucht wurde.
  • Erleichtern Sie den Einstieg in den Shop über die deutliche Darstellung der Kategorien.
  • Positionieren Sie wichtige Infos an den Anfang der Seite.
  • Vernachlässigen nicht Call-to-Action-Elemente, die möglichst einfach und zugleich unübersehbar gestaltet sein sollten. Händler mit einer Omnichannel-Strategie könnten etwa die Filialsuche deutlicher platzieren.
  • Bieten Sie etwa Wunschlisten an. Vielleicht kam gerade das Gespräch darauf und deswegen wollte sich der Kunde bei Ihnen über einen Artikel informieren. Bieten Sie deshalb zumindest eine Wunschliste an, falls der Nutzer den Artikel nicht in einen Warenkorb legen wollte.

Sie können Ihren Shop auch ganz einfach in Hinblick auf seine mobilen Eigenschaften selbst testen. Besorgen Sie sich dazu den Browser Chrome von Google. Klicken Sie in Ihrem Shop auf eine beliebige Stelle mit der rechten Maustaste und nutzen Sie das Kommando "Element untersuchen". Im nachfolgenden Fenster wählen Sie in der Toolbar über das Device-Icon das gewünschte Gerät aus. Außerdem können Sie auch eine Übertragungsgeschwindigkeit definieren.

Vereinfachen Sie alle Prozesse und Formulare

Sehr viel Zeit sollten Sie für die Optimierung aller Formulare und des Bestellprozesses aufwenden. Dies beginnt bereits mit Kleinigkeiten. Sehen Sie sich einmal Ihre Zeigefingerspitze an. So breit sollte im Idealfall die Schaltfläche zum Absenden eines Formulars sein. Dann kann der Nutzer ohne Zoomen den Schalter unmittelbar bedienen.

Überprüfen Sie kritisch den gesamten Prozess vom Warenkorb bis zur endgültigen Bestellung. Lassen sich hier Schritte und Seiten vereinfachen? Versuchen Sie, dem Nutzer so viel Mühe wie möglich während des Vorgangs abzunehmen:

  • Nutzen Sie in Formularen die für das Gerät typischen Alternativen zur Texteingabe, wie etwa Rollfelder für die Auswahl von Zahlen.
  • Setzen Sie Auswahlfelder ein, um dem Kunden Alternativen zu bieten.
  • Wenn es Ihr Budget zulässt, investieren Sie im Backend in Werkzeuge für die automatische Vervollständigung. Hat der Kunde seine Postleitzahl eingegeben, dann sollte der Ort nicht manuell erfasst werden müssen.
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