Für den Schuhhändler Deichmann ist der Vertriebskanal Internet inzwischen unverzichtbar - auch wenn die Umsatzbedeutung bislang gering ist.

"Das Internet spielt für die Kunden eine zunehmend wichtige Rolle als ergänzendes Serviceangebot", erläutert Christian Hackel, Leiter Internationales Marketing bei Deichmann. Das Unternehmen hat schon seit dem Jahr 2000 einen Internetshop. "Das war innerhalb der Branche eine Pioniertat", erinnert sich Hackel. "Schuhe im Internet? Das war absolutes Neuland."

Für den Kunden habe das kombinierte Angebot gleich mehrere Vorteile: "Er kann Schuhe, die er kostenlos online bestellt hat, in einer Filiale zurückgeben oder umtauschen oder kostenlos zu Hause von einem Kurier abholen lassen. Er kann die Modelle, die er in der Filiale in der Hand hatte, anhand der Artikelnummer online bestellen, wenn seine Größe einmal nicht vorrätig ist."

Onlineshop als Serviceinstrument

Allein 2010 sei der Umsatz des deutschen Shops um 44 Prozent gestiegen - auf rund zehn Millionen Euro. "Das klingt vor dem Hintergrund unseres Gesamtumsatzes eher gering, spiegelt aber wider, wo unser Vertriebsschwerpunkt liegt", sagte Heinrich Deichmann, Vorsitzender des Deichmann-Verwaltungsrates bei der Bilanzpressekonferenz Anfang Februar.

"Wir sehen den Internetshop nicht in erster Linie als Umsatzträger, sondern als unverzichtbares Serviceinstrument, das das Angebot unserer Läden optimal ergänzt und unterstützt." Ob der Umsatz dann am Ende online oder stationär gemacht werde, sei zweitrangig.

Die Konkurrenz fürchtet Hackel nicht: Viele Anbieter hätten in den vergangenen zehn Jahren auf ähnliche Weise ihr Glück im World Wide Web versucht - aber viele seien inzwischen auch wieder verschwunden: "Niemand in Deutschland kann den Kunden einen Onlineshop und gleichzeitig mehr als 1.100 Filialen anbieten", argumentiert er.

Im Herbst 2011 soll auch der zum Unternehmen gehörige Schuhfilialist Roland mit einem eigenen Webshop online gehen.