
Den Kylie-Effekt haben es die Blogger von Edited genannt. Im Juli hat Frau Jenner einige Selfies veröffentlicht, die sie in Bademode zeigten. Als Ergebnis wuchsen die Verkäufe um über 200 Prozent (zumindest in den untersuchten Onlineshops bekannter Marken).
Das Selfie-Phänomen
Ebay hat bereits 2013 in seinem Blog eine Menge interessanter Zahlen und Material rund um das Thema Selfies zusammengetragen, die das rasante Wachstum von Diensten wie Instagram bereits angedeutet haben. Inzwischen scheinen Selfies aber langsam die sozialen Netzwerke zu verlassen und direkten Einfluss auf das Verhalten von Konsumenten und damit auf dem Handel zu nehmen. Das legt eine aktuelle Studie des Herstellers HTC nahe, die vom Magazin Internetretailing zitiert wird. So legt die Befragung von 1.000 Nutzern nahe, dass immerhin 20 Prozent Mode und Accessoires bewusst gekauft haben, um sie als Requisiten in einem Selfie einzusetzen. 77 Prozent der Befragten gaben an, sich von Bildern auf Instagram, Twitter und Facebook inspirieren zu lassen. Und fast genauso viele Befragten haben schon Artikel bewusst deswegen gekauft, weil jemand, dem sie in den genannten Netzwerken folgen, damit posiert hat. Übrigens fotografieren Männer sich häufiger selbst als Frauen. 3 Selfies pro Woche nehmen Männer zwischen 18 und 30 Jahren auf, während die Frauen der gleichen Altersgruppe gerade einmal 1,8 Aufnahmen pro Woche produzieren.
Und wie Unternehmen und Marken es nutzen können
Eine naheliegende Möglichkeit, ein gemeinsames Erlebnis der Marke zu schaffen, besteht in Aktionen und Gewinnspielen. Galeria Kaufhof hat es mit seiner Trachtenaktion bereits vorgemacht. Die Kunden wurden dazu aufgefordert, sich im Trachtenlook selbst zu fotografieren. Über die besten Fotos entschieden eine Jury und die Besucher der Facebook-Seiten gemeinsam. Und natürlich wurde auch passende Trachtenmode direkt angeboten.

Der japanische Getränkehersteller Kirin stattet seine Automaten mit der Funktion aus, auch gleich ein Selfie mit einem Getränk aufzunehmen. Anbindung an eine Community inklusive. Das macht den Kauf gleich unterhaltsamer.
Asos fordert seine Kunden regelmäßig auf Instagram dazu auf, Selfies unter einem Motto zu veröffentlichen. Das dient anderen Nutzern dann zugleich als Inspiration, um aus dem breiten Angebot zu wählen.
Einen anderen Ansatz wählt Victoria’s Secret. Kunden werden dazu aufgefordert, einen Store zu besuchen und ein Selfie vor einer Warenauslage aufzunehmen und zu posten. Wer das Bild einem Mitarbeiter vor Ort zeigt, erhält ein kleines Geschenk. Und der Verkäufer natürlich einen Gesprächsansatz.
