Bücher, Kleidung und Spielwaren sind die beliebtesten Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr, meldet die GfK. Durchschnittlich geben die Deutschen 241 Euro für ihre Lieben aus - und das immer öfter im Internet.

Alle Jahre wieder gibt es sie – die verschiedenen Statistiken über die Ausgabefreude und die "Renner" im Weihnachtsgeschäft. Mit durchschnittlich 241 Euro liegt das Budget für Weihnachtsgeschenke 4 Euro unter dem des Vorjahres, meldet nun das Konsumforschungsunternehmen GfK. Im Vergleich zum Vorjahr liege das Umsatzvolumen mit 13,7 Milliarden Euro somit 2 Prozent niedriger.

Dies werde jedoch teilweise kompensiert durch eine Zunahme bei den Geldgeschenken: Rund 2,1 Milliarden Euro und damit 4 Prozent mehr als 2010 wollen die Deutschen demnach bar oder als Überweisung verschenken. "Ein Großteil dieser Summe dürfte in den Tagen nach dem Fest in die Kassen der Händler fließen", prognostizieren die Konsumforscher.

Reiche sind knickrig

Das Weihnachtsbudget zeige erwartungsgemäß deutliche Unterschiede je nach Alter und Einkommen. Während junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren durchschnittlich 121 Euro für Geschenke einplanen, steige die Summe mit zunehmendem Alter bis auf 303 Euro bei den 55- bis 64-Jährigen. Doch ausgerechnet diese Altersgruppe will im Vergleich zum Vorjahr am deutlichsten sparen und durchschnittlich 30 Euro weniger ausgeben.

Menschen mit einem Haushaltseinkommen von weniger als 1.500 Euro beabsichtigen der Studie zufolge, im Schnitt 155 Euro in Geschenke zu investieren und damit sogar 9 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Bei den Einkommensklassen jenseits der 3.500 Euro sinkt das geplante Budget hingegen von 366 auf 344 Euro.

Unterschiede zeigen sich auch zwischen Ost- und Westdeutschland: Während die Konsumenten in den alten Bundesländern im Schnitt 247 Euro ausgeben wollen, liegt dieser Betrag in den neuen Bundesländern bei 219 Euro.

Bücher nach wie vor beliebt

Auch in diesem Jahr werden Christkind und Weihnachtsmann am häufigsten Bücher verteilen: Rund 37 Prozent der Deutschen möchten zum Fest Lesestoff verschenken. Das sind allerdings 3 Prozentpunkte weniger als im vergangenen Jahr.

Durchschnittlich werden sie dafür 37 Euro und damit einen Euro weniger ausgeben. Laut Berechnungen der GfK entspricht dies einem Umsatzvolumen von 954 Millionen Euro.

Bei 35 Prozent der Befragten stehen Kleidung und Accessoires auf der Einkaufsliste. Händler können hier mit einem Volumen von rund 1,64 Milliarden Euro rechnen, prognostizieren die Forscher. Das sind etwa 10 Millionen Euro weniger als 2010, da die Schenkenden im Durchschnitt 69 Euro für Kleidung und Accessoires eingeplant haben. Im vergangenen Jahr waren es 77 Euro.

Spielwaren auf Platz Drei

Auf dem dritten Platz liegen die Spielwaren, die  34 Prozent der Deutschen verschenken wollen. Die durchschnittlichen Ausgaben belaufen sich dabei auf 74 Euro nach 70 Euro im vergangenen Jahr. Das bedeute ein Umsatzpotenzial von rund 1,76 Milliarden Euro - 20 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

Auch Lebensmittel und Getränke werden gerne verschenkt und schaffen es auf den vierten Platz. Wie im vergangenen Jahr plant etwas mehr als ein Viertel der Bevölkerung Käufe für durchschnittlich 35 Euro. Dies entspricht einem Umsatz von rund 631 Millionen Euro.

Bei diesem Präsent zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Ost und West: Während in den westlichen Bundesländern 23 Prozent der Menschen Lebensmittel und Getränke verschenken möchten, sind es in den östlichen Bundesländern rund 37 Prozent.

Jüngere verschenken gerne Gutscheine

Rund 23 Prozent der Deutschen wollen in diesem Jahr dem Beschenkten mit Gutscheinen die Auswahl des Geschenks selbst überlassen. Durchschnittlich sind hierfür 88 Euro vorgesehen und damit deutlich mehr als die 2010 geplanten 71 Euro. In Summe kann der Handel mit einem Gutscheinvolumen von knapp 1,4 Milliarden Euro rechnen.

Während bei den 14- bis 24-Jährigen rund 26 Prozent Gutscheingeschenke planen, liegt der Anteil bei den 55- bis 65-Jährigen nur noch bei 20 Prozent. Besonders beliebt sind Gutscheine für Bekleidung, Consumer Electronics sowie Abos und Tickets.

Rund 22 Prozent der Deutschen und vor allem Jüngere planen, Kosmetikartikel und Parfüm zu verschenken, und zwar im Schnitt für 44 Euro. Da mehr Deutsche als im vergangenen Jahr Kosmetik und Parfüm verschenken möchten, steigt das Umsatzpotenzial für den Handel von 620 auf 664 Millionen Euro.

Bargeld lacht

Auf Platz sieben der Geschenkhitliste landen mit knapp 18 Prozent Geldgeschenke – 2 Prozentpunkte mehr als 2010. Hier zeige sich eine sehr deutliche Altersstaffelung, so die GfK: Während nur 5 Prozent der 14- bis 24-Jährige Bares verschenken wollen, nimmt der Anteil mit steigendem Alter kontinuierlich zu.

In der Altersklasse 55 bis 64 Jahre will dann jeder Dritte Geld verschenken. Im Schnitt sind Bargeldgeschenke in Höhe von 171 Euro vorgesehen.

CDs und DVDs büßen im Vergleich zum Vorjahr einen Platz ein und schaffen es nur noch auf Rang acht. Insgesamt 17 Prozent der Bevölkerung wollen Musik und Filme verschenken, durchschnittlich für 35 Euro und damit in gleicher Höhe wie 2010. Der erwartete Umsatz sinkt trotzdem von 430 auf 423 Millionen Euro, weil insgesamt weniger Personen CDs und DVDs verschenken wollen.

76 Euro für Abos & Tickets

Auf Platz neun der beliebtesten Präsente kommen Abos und Veranstaltungstickets, die wie im vergangenen Jahr 13 Prozent der Deutschen unter den Weihnachtsbaum legen möchten. Im Schnitt sollen dafür 76 Euro investiert werden – etwas weniger als im Vorjahr. Somit wird der Umsatz den Konsumforschern zufolge insgesamt 660 Millionen Euro betragen, 40 Millionen weniger als 2010.

Den zehnten Rang belegt wie auch im Vorjahr das Segment Uhren und Schmuck. Mit 12 Prozent wollen hier mehr Verbraucher zugreifen als 2010, so dass das Umsatzpotenzial deutlich von 640 auf 750 Millionen Euro zulegt. Im Durchschnitt planen die Schenker, 88 Euro auszugeben.

Onlineshopping nimmt deutlich zu

Während sich bei den Rennern unterm Weihnachtsbaum im Vergleich zum letzten Jahr wenig verändert hat, zeigen sich beim Einkaufsverhalten deutliche Unterschiede: Geschenke im Internet zu bestellen, gewinnt immer mehr an Beliebtheit. In nahezu allen Produktbereichen steigt die Zahl der Personen, die neben dem stationären Handel auch online einkaufen wollen.

Spitzenreiter beim Interneteinkauf sind Abos und Veranstaltungstickets. Insgesamt 48 Prozent der Befragten wollen in diesem Bereich unter anderem auch im Internet einkaufen. Im vergangenen Jahr lag der Wert noch bei 41 Prozent.

Beliebte Artikel für den Onlinekauf sind ebenfalls CDs und DVDs, die 46 Prozent im Netz einkaufen wollen. Im Vorjahr waren es noch 38 Prozent. Es folgen Spiele für Konsolen und PCs mit ebenfalls 46 Prozent – ein Zuwachs um 14 Prozentpunkte. Auch bei Büchern legt der E-Commerce-Anteil von 34 auf 41 Prozent deutlich zu.

Computer aus dem Internet

Computer und Notebooks wollen in diesem Jahr rund 39 Prozent online kaufen – im vergangenen Jahr lag der Wert noch bei 27 Prozent. Bei Software soll der Anteil von 32 auf 38 Prozent steigen. Ebenfalls 38 Prozent erreicht die Unterhaltungselektronik und steigt somit um 12 Prozentpunkte an.

Die weiteren Plätze in den E-Commerce Top 10 belegen Spielwaren (35 Prozent, plus 9 Prozentpunkte), Spielekonsolen (34 Prozent, plus 7 Prozentpunkte) sowie Handys und Smartphones (32 Prozent, wie im Vorjahr).

Wenig beliebt ist das Internet hingegen für den Kauf von Lebensmitteln und Getränken, die unverändert nur 5 Prozent der Befragten auch im Internet besorgen wollen.

Gutscheine erreichen einen Online-Anteil von 15 Prozent und somit 3 Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr. Kosmetik und Parfüm landen mit 16 Prozent auf dem drittletzten Platz, können ihren Web-Anteil aber um 5 Prozentpunkte verbessern.