Nicht alle Konsumenten verfügen über das nötige Wissen rund um ihre Sicherheit und Rechte beim Einkauf im Internet, zeigt eine Studie der Verbraucherzentrale.

Bücher, Kleidung oder Reisen: 86 Prozent der Deutschen shoppen bereits im Internet. Doch nicht alle verfügen über das nötige Wissen rund um ihre Sicherheit und Rechte, zeigt eine Studie der Zeppelin Universität Friedrichshafen im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv).

In der Studie wussten demnach zum Beispiel nur 73 Prozent der Befragten, dass eine sichere Internetverbindung durch das Kürzel "https" und ein geschlossenes Vorhängeschloss in der Adresszeile zu erkennen ist. Rund jeder Fünfte (18 Prozent) meinte, dass ein aktueller Virenscanner auf dem eigenen Rechner genüge.

"Minimales Wirtschaftswissen auf digitalen Märkten"

Um das "minimale Wirtschaftswissen auf digitalen Märkten" (auf Englisch digital Minimal Economic Knowledge, kurz dMEK) zu ermitteln, haben die Wissenschaftler Fragen zu verschiedenen Aspekten des Online-Einkaufs und Verbraucherrechten entwickelt. Mit 22 Prozent lag nur etwas mehr als ein Fünftel der Befragten bei allen Fragen richtig.

Auf einer Skala von 100 Punkten für einen vollständig richtig beantworteten Fragebogen kamen die Befragten auf einen durchschnittlichen dMEK-Wert von rund 67. Männer schnitten mit 70 Punkten etwas besser ab als Frauen mit 64 Punkten. Befragte mit Hochschulabschluss erreichten im Durchschnitt einen dMEK-Wert von 75,7, während Befragte ohne Hochschulabschluss auf einen Wert von 61,9 kamen. Außerdem zeige die Studie, dass der dMEK-Wert mit zunehmendem Haushaltseinkommen steigt, während er mit zunehmendem Alter sinkt.

"Unsere Untersuchung zeigt erstmals, wie es um das minimale digitale Wirtschaftswissen in Deutschland steht. Wie auch bei Studien zu allgemeinen ökonomischen Kenntnissen zeichnen sich deutliche Wissenslücken ab", sagt Prof. Peter Kenning vom Lehrstuhl für Marketing an der Zeppelin Universität Friedrichshafen.

Verbraucherschützer fordern bessere Informationspolitik

"Jeder, der im Internet auf Einkaufstour geht, muss Risiken und Rechte kennen. Wir brauchen bessere Informationsangebote und mehr Aufklärung", fordert Gerd Billen, Vorstand des vzbv. Wirtschaft, Politik und Verbraucherschutz seien gemeinsam gefragt, das digitale Wirtschaftswissen zu stärken - und das von Anfang an.

In den Schulen müsse Verbraucherbildung etabliert werden, um Schlüsselkompetenzen für den Konsumalltag zu vermitteln. Aber auch die Erwachsenen gelte es mit transparenten und leicht zugänglichen Informationen sowie Bildungsangeboten für den digitalen Bereich zu unterstützen.