Mit dem Sommeranfang hellt sich auch die Verbraucherstimmung auf. Die GfK hat trotz Wirtschaftskrise einen Aufwärtstrend festgestellt - freilich auf niedrigem Niveau.

Die Konsumklimastudie der Nürnberger Gesellschaft für Konsumgüterforschung (GfK) hat für den Monat Juni eine verbesserte Stimmung bei den Verbrauchern ermittelt. Der Konjunkturpessimismus habe etwas abgenommen. Bereits im Mai erwies sich der Klimaindex als robust.

Nach leichten Verlusten im Vormonat legt die Einkommenserwartung wieder zu. Mit einem Plus von sechs Punkten klettert der Indikator auf -3,3 Punkte. Dies sei laut GfK der höchste Wert seit April 2008. Der Rückgang der Inflation sowie die Aussichten der Rentner auf eine deutliche Anhebung ihrer Bezüge zum 1. Juli dürften die wesentlichen Stützpfeiler der Einkommensstimmung sein.

Lieber in Konsumgüter investieren

Parallel zur Erwartung besserer finanzieller Möglichkeiten steigt auch die Anschaffungsneigung. Mit einem Plus von zwei Punkten im Juni im Vergleich zum Vormonat weist der GfK-Indikator 14,5 Punkte auf. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ist das gar eine Verbesserung um 38 Zähler.

Die Nürnberger Forscher vermuten hinter diesem Anstieg das aktuelle Misstrauen der Verbraucher in die Finanzmärkte. Das Geld werde derzeit eher für Konsumgüter ausgegeben anstatt zur Bank gebracht.

Auf den Arbeitsmarkt kommt es an

Trotz dieser positiven Zahlen betont die GfK, dass sich der Konsum insgesamt auf einem niedrigem Niveau bewegt. Für den Gesamtindikator für Juli schätzen die Verbraucherforscher einen Wert von 2,9 Punkten nach revidiert 2,6 Punkten im Juni.
 
Die GfK will aber noch nicht behaupten, dass dieser leichte Aufwärtstrend eine grundsätzliche Verbesserung der Konsumstimmung bedeuten wird. Entscheidend werde sein, wie sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt entwickeln werde.

Wirtschaftsforscher gleichfalls optmistisch

Der verhaltene Optimismus der Bundesbürger deckt sich mit den Prognosen der Finanzanalysten. So haben sich die mittelfristigen Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Juni spürbar verbessert.
 
Auch das ifo Geschäftsklima hat sich im Juni zum dritten Mal in Folge leicht aufgehellt. Beide Institute sehen damit eine mögliche Stabilisierung der deutschen Wirtschaft. Schon im Mai vermeldete der Einzelhandel stabile Umsätze.