Mit etwas Verzögerung haben die Augenoptiker die Wirtschaftskrise zu spüren bekommen. Die Deutschen sparen aktuell an der Brille und Kontaktlinsen.

Im ersten Quartal 2009 haben die Optiker nach vorläufiger Schätzung ein Umsatzminus von vier Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres verbuchen müssen. Das teilte der Zentralverband der Augenoptiker am Dienstag in Düsseldorf mit.

Bedenklich für die Branche: Die Zahl der Brillenträger in Deutschland ist im mittelfristigen Vergleich erstmals rückläufig. Trotz der demografischen Entwicklung sank sie binnen drei Jahren bis 2008 um 1,2 Millionen auf 39,2 Millionen.

Umsatzplus vom Vorjahr  schmilzt

Im vergangenen Jahr hatte die Branche mit gut 10.000 Betrieben ein Umsatzplus von 3,2 Prozent auf 3,88 Milliarden Euro erwirtschaftet. Weiter auf dem Vormarsch sind die Filialisten mit Fielmann an der Spitze.

Bei den Brillen-Verordnungen haben die Optiker den Augenärzten längst den Rang abgelaufen: Inzwischen werden 73 Prozent der neuen Brillen vom Optiker verordnet, nur noch 27 Prozent vom Augenarzt.

Der Umsatz der Optiker mit den gesetzlichen Krankenkassen liegt nur noch bei 1,6 Prozent. Der Brillenverkauf über das Internet stagniert dagegen bei drei Prozent.

Das Bundeskartellamt hat Ende März die Preisvorgabe für Brillengläser gekippt. Damit damit wurde den Weg für mehr Wettbewerb unter Augenoptikern - und womöglich billigere Angebote bei Brillengläsern freigemacht.