Schon bei den vergangenen Spielen der deutschen WM-Elf konnten die Server, beispielsweise von Otto.de, in Ruhe abkühlen. Das überrascht angesichts der Top-Zuschauerquoten auch nicht. Doch auf der Libero-Position gewinnt zumindest der Second-Screen Spielanteile. Das belegen Zahlen, die Otto.de für etailment.de aufbereitet hat.
Otto.de hat die Besuchsverläufe der täglich eine Million Besuche während der zwei vergangenen Deutschlandspiele gegen Portugal und Ghana analysiert und wenig überraschend einen deutlichen Trafficrückgang erlebt. Auffallend ist aber, dass der Traffic nach dem Abpiff deutlich erholt aus der Kabine kommt. Ob da manch einer dann doch noch ganz impulsiv ein Trikot der Nationalmannschaft kaufen wollte? Deutlich zu sehen ist auch der Traffic-Anstieg in der Halbzeit.

Der Trafficverlauf beim Spiel gegen Ghana (Grafik unten) unterscheidet sich in einem interessanten Detail vom Spiel gegen Portugal. Während gegen Portugal schon zur Halbzeit der Drops gelutscht schien (2:0 für Deutschland) und sich der Besucherstrom schon nach dem Pausenpfiff konstant und deutlich erholt, wurde der Krimi gegen Ghana in der 2. Halbzeit erst richtig spannend und holte noch mehr Nutzer vom Onlineshop weg (siehe Grafik unten).

Überraschend ist aber wie deutlich sich der Tablet-Traffic während der beiden Spiele nach oben entwickelt. Kunden, die vor lauter Begeisterung gleich auf der Couch Adidas-Schuhe kaufen? Männliche wie weibliche Fußballverweigerer, die lieber shoppen, während der Partner "Fussi" guckt?

Stellen wir also die Gender-Frage. Die Zahlen von Otto beantworten sie eindeutig.

Interessantes Detail am Rande: Im Besuchsverlauf auf otto.de sind sogar die wesentlichen Spielszenen erkennbar.

Die Analyse ist für Otto aber nicht nur Spielerei. "Die aktuelle Fußball Weltmeisterschaft hat eine hohe Relevanz für Verbraucher und kann uns dabei unterstützen, Arbeitshypothesen zum Everywhere Commerce zu hinterfragen und zu optimieren", sagt Thomas Schnieders, Direktor E-Commerce, Innovation und Plattform.
So zeigen die Zahlen zu Nutzung der Tablets unter anderem eben klar, dass das Second Screen Szenario eine spielentscheidende Größe sein kann.
Und: Frauen interessieren sich weniger für Fußball und shoppen derweil lieber. Frauen können offensichtlich besser als Männer gleichzeitig online shoppen und Fußball schauen.