In das Ranking der am stärksten frequentierten Fußgängerzonen ist Bewegung gekommen: Frankfurt a.M. verweist Köln und München auf die Plätze Zwei und Drei.
Dies ist das Ergebnis der Passantenfrequenzzählung 2012 des internationalen Maklerunternehmens Jones Lang LaSalle. Die jährlich durchgeführte Erhebung ist nach Angaben des Unternehmens die umfangreichste ihrer Art und beruht auf der zeitgleichen Ermittlung der Passantenströme in den 170 Top-Einkaufsstraßen Deutschlands. Sie wurde 1999 vom Maklerhaus Kemper's initiiert, das von Jones Lang LaSalle gekauft wurde.
Frequenz als wichtiger Indikator der Lagebewertung
"Die Passantenfrequenzen sind ein wichtiger Indikator für die Umsatzchancen. Sie ergänzen die Aussagekraft gängiger Kriterien wie der Zentralitäts-, Umsatz- oder Kaufkraftkennziffer und tragen zum Gesamtbild einer Einkaufsmeile bei", kommentiert Doris von Muschwitz von Jones Lang LaSalle."Gerade für internationale Handelsunternehmen, die nach wie vor verstärkt nach Deutschland expandieren, sind die Frequenzanalysen ein wichtiges Kriterium für den bundesweiten Standortvergleich. Insgesamt zeichnet die aktuelle Zählung ein stabiles Bild. Mehr als 80 Prozent der 50 bestfrequentierten Lagen waren auch 2011 Bestandteil dieser Gruppe", so von Muschwitz.
Die Frankfurter Zeil erreicht mit stündlich bis zu 13.120 Passanten erstmals die Spitzenposition der seit 1999 jährlich durchgeführten Zählung. Die aktuelle Frequenz liegt dabei deutlich über dem Mittelwert der vergangenen fünf Jahre (12.300), wobei zu berücksichtigen ist, dass die Zeil in den vergangenen Jahren grundlegend umgestaltet wurde und daher längere Zeit durch Bauarbeiten beeinträchtigt war.
Die Kölner Schildergasse als Spitzenreiter der beiden Vorjahre muss sich in diesem Jahr mit Rang Zwei begnügen. Mit 12.930 Passanten pro Stunde liegt sie aber nur knapp hinter der Zeil und fast exakt auf dem Niveau ihres 5-Jahres-Durchschnitts.

Unterhalb der Top 5: Düsseldorf Flinger Straße, Hamburg Spitaler Straße
Die Flinger Straße in Düsseldorf schafft mit 10.150 Passanten je Stunde erstmals den Sprung in die Top 10 und verbessert sich von Rang 29 auf Rang 6. Ein Grund hierfür ist die anhaltende Bautätigkeit rund um die Schadowstraße. Die Spitaler Straße in Hamburg (9.840) verschafft Hamburg eine doppelte Präsenz unter den zehn bestplatzierten Einkaufsmeilen und belegt wie 2011 Rang 7.Der Dortmunder Westenhellweg (9.540) folgt auf Rang 8. Neu in den Top 10 ist die Ludgeristraße in Münster (9.420), die im Vorjahr Rang 12 belegte. Wie Hamburg kann München gleich zwei Straßen in den Top 10 vorweisen und vervollständigt mit der Neuhauser Straße (9.275) die Spitzengruppe.
Unter den international renommierten Luxusmeilen abseits des Massenkonsums bleibt die Düsseldorfer Königsallee (5.935; Rang 33) klarer Spitzenreiter. "Keine andere Lage dieser Ausrichtung schafft den Sprung in die bundesweiten Top 50", bilanzieren die Experten von Jones Lang LaSalle. Mit großem Abstand folgen der Neue Wall in Hamburg (2.835; 100), die Stuttgarter Stiftstraße (2.310; 123), die Münchner Maximilianstraße (1.800; 142) und die Goethestraße in Frankfurt (1.520; 151).
Insgesamt waren die Besucherzahlen in Deutschlands Fußgängerzonen rückläufig: Mit bundesweit knapp 700.000 gezählten Passanten bleiben die aktuellen Zahlen hinter dem Vorjahr (740.000) und dem Mittelwert der vergangenen fünf Jahre zurück.
Schuld ist laut Doris von Muschwitz aber nicht die Euro-Krise oder das Internet sondern das Wetter in diesem Jahr: "Unser Zählergebnis deckt sich durchaus mit Stimmen aus dem Handel, die trotz anhaltend guter Konsumnachfrage leicht rückläufige Frequenzen in ihren Shops beobachten. Bislang schlägt sich dies aber nicht in rückläufigen Handelsumsätzen oder einer abnehmenden Flächennachfrage nieder", betont die Maklerin.
Die Samstags-Zählung von Jones Lang LaSalle erfolgte bundesweit zeitgleich am Samstag, 21. April 2012, 13.00-14.00 Uhr. Die Zählung unter der Woche erfolgte zeitgleich in den 25 mietstärksten Städten am Donnerstag, 26. April 2012, 17.00-18.00 Uhr.