Die Grenzen zwischen online und offline verschwimmen immer mehr. Das hat Auswirkungen auf die rückwärtigen Geschäftsabläufe wie auch Kundenbindung und Verkauf. Die Redaktion von Der Handel beleuchtet sieben Trends. Teil 2.
"Wenn sich die Fachbereiche und das Management einmal daran gewöhnt haben, dass alles gut funktioniert, obwohl sich nicht mehr genau sagen lässt, auf welchem Server eine Anwendung gerade läuft, freunden sich viele auch mit der Cloud an", heißt es in der Studie "IT-Trends" der Beratungsgesellschaft Capgemini. Die Voraussetzung dafür sei natürlich, dass die Daten sicher sind. "Cloud Services sind besonders geeignet, um schnell und selektiv Veränderungen herbeizuführen, sie ersetzen jedoch nicht unbedingt integrierte IT-Landschaften", erläutert Dr. Peter Lempp, Leiter des Geschäftsbereichs Application Services bei Capgemini Deutschland. "Weiterhin liegt die Herausforderung darin, keine neuen Daten-Silos aufzubauen."
Grüne IT
Togesagte leben länger: Denn das Thema "Green IT" kam nie so richtig in Schwung. Deshalb hatte man beim EHI Retail Institute sogar schon daran gedacht, die Frage nach der Umweltfreundlichkeit in der Studie "Kassensysteme 2012" gar nicht mehr zu stellen. Doch plötzlich spielt für drei von vier Befragten die Umweltfreundlichkeit der Produkte bei der Auswahl der Kassenhardware eine wichtige Rolle. "Mit dem Begriff ‚Green IT‘ verbinden die Unternehmen allerdings weniger das Ziel, Energiekosten zu sparen als vielmehr die Investition in nachhaltige Produkte", erläutert Ulrich Spaan, Mitglied der Geschäftsführung des EHI.Showrooms
Dem Kunden ist es inzwischen egal, über welchen Kanal er einkauft – und welcher technische Aufwand dazu im Hintergrund nötig ist. "Die Einkaufskanäle offline, online und mobil verschmelzen immer mehr. Dies ist eine Realität, die der stationäre Handel als Chance begreifen sollte und nicht als Bedrohung", sagte Martin Barthel, Senior Director Buyer Experience bei eBay Deutschland, bei der Vorstellung der Studie "Zukunft des Handels", die in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband des deutschen Versandhandels (bvh) entstanden ist. "Die Verbraucher möchten inspirierende Einkaufserlebnisse."Nach Meinung von Professor Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein sollten Händler daher in neue Technologien investieren statt in zusätzliche Flächen: Der Studie zufolge sind rund 80 Prozent der befragten Konsumenten der Ansicht, dass sich Läden zunehmend zu Showrooms entwickeln werden, in denen man Produkte anschauen, testen und anfassen kann – um sie anschließend zu sich nach Hause zu bestellen. "Die Kunden treiben selbst die Entwicklung zu Showrooms", schlussfolgert Heinemann.
Sybille Wilhelm
Dies ist Teil 2 der Titelgeschichte "IT-Trends" in der aktuellen Ausgabe von Der Handel. Teil 1 lesen sie hier. Ein kostenloses Probeexemplar können Sie hier anfordern.