Das Hickhack beim Druck des Quelle-Katalogs geht weiter. Die Druckereien befürchten, dass der insolvente Versender nicht zahlen wird - und haben die Maschinen angehalten.

Die Schlott-Gruppe hat den Druck des Hauptkatalogs für das insolvente Versandhaus gestoppt Quelle. Bislang sei nicht gewährleistet, dass der Katalog auch bezahlt werde, sagte ein Sprecher am Freitag. "Wir haben noch keine Zusage", sagte Schlott-Sprecher Marco Walz.

Der Katalog wird etwa zu einem Drittel von der Schlott-Gruppe (Freudenstadt) und zu zwei Dritteln von Prinovis (Itzehoe) produziert. Auch die mittelständische Unternehmen Print.Forum (Sinsheim) ist beteiligt.

Die Maschinen stehen still

Bei Schlott stehen die Maschinen bereits seit Mittwoch still. Sprecher Marco Walz sagte, bislang sei nicht gewährleistet, dass der Katalog bezahlt werde. Er bestätigte damit einen Bericht von "Focus Online".

Prinovis teilte am Freitag mit, Schlott und Print.Forum hätten zudem einen Eigentumsvorbehalt auf von ihnen vorproduzierte Bögen geltend gemacht, die von Prinovis in Nürnberg weiterverarbeitet werden sollten. Deshalb sei Prinovis verpflichtet gewesen, Produktion und Auslieferung des Katalogs auszusetzen.

Noch keine Liquidität bei Quelle

Quelle-Sprecher Manfred Gawlas bestätigte am Freitag, dass Quelle trotz des von der Politik bewilligten Massekredits über 50 Millionen Euro noch nicht über Liquidität verfüge. Man hoffe, dass die Zahlungsfähigkeit Mitte nächster Woche wieder hergestellt sei. "Sobald wir Zugriff auf die Konten haben, werden wir in unserem eigenen Interesse die drängendsten Rechnungen bezahlen."

Der Bund sowie die Länder Bayern und Sachsen hatten Quelle einen Massekredit über 50 Millionen Euro gegeben. Es sei aber bisher nicht klar, wofür der Insolvenzverwalter das Geld einsetzen werde, sagte Walz.

Ein Sprecher des Insolvenzverwalters sagte "Focus Online", die Kreditverträge mit den Banken seien noch nicht unter Dach und Fach. Quelle werde wahrscheinlich erst Anfang bis Mitte nächster Woche wieder flüssig sein.