Der deutsche Versandhandel stellt in diesem Jahr einen neuen Rekord auf: Erstmals wird die Umsatzmarke von 30 Milliarden Euro überschritten. Mehr als die Hälfte dieser Summe kommt aus dem Onlinehandel.

Der Versandhandel in Deutschland blickt auf ein fulminantes Jahr 2010 zurück. So lässt sich die Jahreshochrechung für die Branche zusammenfassen, die der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh) heute vorgestellt hat.

Für das ablaufende Jahr wird in der Branche erstmals die Umsatzgrenze von 30 Milliarden Euro durchbrochen – der bvh rechnet für mit einem Erlös von 30,3 Milliarden Euro. Im Sommer hatte der Verband noch 29,9 Milliarden Euro Umsatz für 2010 prognostiziert.

"Das Ergebnis zeigt, dass die Verbraucher sich beim Einkaufen bei Online- und Versandhändlern wohl fühlen. Dazu trägt positiv bei, dass sich die Branche mit rasanten Tempo weiterentwickelt. Katalogversender verkaufen zusätzlich online, Internethändler eröffnen Geschäfte in Einkaufsstraßen und stationäre Händler eröffnen ihre eigenen Shops im Netz", sagte bvh-Präsident Thomas Lipke.

Online, online, online

Getragen wird diese gute Bilanz von den Geschäften im Onlinehandel. Hier erwartet der bvh für 2010 einen Umsatz von 18,3 Milliarden Euro, das sind etwas mehr als 60 Prozent Anteil am gesamten Distanzhandel. Im vergangenen Jahr betrug der Umsatz noch 15,5 Milliarden Euro, was einem Anteil von 53,5 entsprach. Auch die reinen Webshops wuchsen: Im Vergleich zum Vorjahr stiegt deren Umsatz um 15,2 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro.

Weihnachtsgeschenke aus dem Web

Für den gesamten interaktiven Handel (Online- und Versandhandel) ist das Weihnachtsgeschäft seit November erfolgreich angelaufen. Der bvh rechnet mit einem Umsatz von etwa 6 Milliarden Euro. Allein der E-Commerce-Anteil werde bei rund 3,6 Milliarden Euro liegen.

Dem Distanzhandel dürfte ein aktuelles Angebot von DHL gefallen. Pakete werden auch am 19. Dezember - dem Sonntag vor Heiligabend - bundesweit wie an einem regulären Werktag zugestellt, teilte der Logistiker mit.