Durch eine Partnerschaft mit der Umweltorganisation WWF will der Lebensmittelhändler Edeka nachhaltiger werden - und hat sich konkrete Ziele gesetzt.

Bereits seit 2009 arbeiten World Wide Fund For Nature (WWF) und Edeka beim Thema "Nachhaltige Fischerei" zusammen. Diese Kooperation soll nun zu einer umfassenden Partnerschaft erweitert und auf weitere Sortiments- und Themenbereiche ausgedehnt werden. Die Kooperation soll laut Edeka-Chef Markus Mosa "das nachhaltige Handeln auf allen Stufen des Unternehmens weiter ausbauen und intensivieren".

Edeka wird dabei vom WWF beraten. So sollen aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und Ökobilanzen über die Produktion von Agrarrohstoffen (etwa Holz, Palmöl) und Lebensmitteln (wie Fisch) in die Strategie des Händlers einfließen.

"Ökologischer Fitnesstrainer"

WWF-Vorstand Deutschland Eberhard Brandes sagte, die Umweltaktivisten sehen sich "als ökologische Fitnesstrainer der Edeka". Im Fokus sind dabei Ressourcenschonung über die gesamte Prozesskette hinweg, Ausbau des Angebots an umweltverträglichen Produkten sowie die klare Kennzeichnung nachhaltiger Alternativen am POS.

Produkte von Edeka-Eigenmarken, die besonders strenge ökologische Anforderungen erfüllen, sollen zudem künftig ein neues "Panda"-Logo des WWF tragen.

Veränderungen bei Eigenmarken

Das Öko-Programm hat für die Edeka-Eigenmarken weitreichende Folgen: So sollen bis Ende 2015 alle Holz- und Papier-Eigenmarkenprodukte zu 100 Prozent auf nachhaltige Alternativen wie zum Beispiel FSC-Holzprodukte oder Recyclingpapier umgestellt werden.

Palmöl oder Palmölanteile in den eigenen Produkten sollen bis Ende 2013 ebenfalls aus zertifiziert nachhaltigeren Quellen stammen. Edeka strebt zudem für ihre Produkte an, dass bei Futtermitteln für Schweine, Rinder und Geflügel heimische Futtermittel oder generell gentechnikfreies, nachhaltiges Soja mit den entsprechenden Zertifikaten eingesetzt werden.

Wasser-Fußabdruck wird gemessen

Darüber hinaus sollen bei ausgewählten Eigenmarken über den Lebenszyklus hinweg die Emissionen festgestellt werden. Bei ausgewählten Produkten oder Produktgruppen will Edeka in Zusammenarbeit mit dem WWF zudem den sogenannten Wasser-Fußabdruck ermitteln. Damit wird der direkte und indirekte Wasserverbrauch etwa bei der Herstellung eines Produktes ermittelt.

Edeka hat einiges nachzuholen, nachdem Wettbewerber Rewe bereits seit vielen Jahren auf Nachhaltigkeit in der Kundenkommunikation setzt. Die Rewe Group hat bereits 2010 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis gewonnen. Zudem wurde Vorstandsvorsitzender Alain Caparros als "Deutschlands Kopf der Nachhaltigkeit" in der Kategorie "Wirtschaft" ausgezeichnet.