Die Ausbildungsbilanz im Einzelhandel für 2009 ist positiver als die für die Gesamtwirtschaft. Der Rückgang bei den Lehrverträgen war trotz Krise minimal.

Nach vorläufigen Daten über die neu geschlossenen Ausbildungsverträge 2009 sei die Entwicklung bei dem Beruf Verkäufer deutlich besser als in der Wirtschaft insgesamt, meldete der Handelsverband Deutschland (HDE). Demnach dürfte es hier "nur zu einem minimalen Rückgang gekommen sein". In Westdeutschland habe es sogar einen Zuwachs gegeben.

Außerdem sei die Zahl der Anschlussverträge unter Anrechnung einer zuvor abgeschlossenen Berufsausbildung im Handel um gut ein Fünftel angestiegen, so der Handelsverband. Viele ausgelernte Verkäufer oder Verkäuferinen hätten einen Anschluss-Ausbildungsvertrag im Beruf Kaufmann schließen können.

Begehrte Handelsberufe

"Der Beruf Kaufmann im Einzelhandel ist nach wie vor einer der begehrtesten Ausbildungsberufe", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Hier sei die Nachfrage (39.656) der Jugendlichen größer als das betriebliche Angebot (30.730) an solchen Ausbildungsplätzen.

Dank der ausgezeichneten Ausbildungsleistung des Handels sei der Rückgang bei den neuen Ausbildungsverträgen in der deutschen Wirtschaft nicht stärker ausgefallen, betonte Genth.
 
"Sorge bereitet dem Handel die viel zu große Zahl nicht ausbildungsreifer Jugendlicher", sagte der Verbandschef. "Zu oft müssen Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben, weil es an geeigneten Schulabgängern fehlt." Er forderte ein stärkeres Engagement der Schulen.