Abermals haben rund 300 Amazon-Beschäftigte in Bad Hersfeld gestreikt. Gewerkschafter rechnen mit einem langen Arbeitskampf gegen den amerikanischen Onlinehändler.
Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Das US-Unternehmen lehnt dies ab und orientiert sich an der Bezahlung in der Logistikbranche. In Bad Hersfeld hatte es deswegen bereits am 14. Mai einen ganztägigen Streik und am 9. April einen Warnstreik gegeben. Verdi kündigte an, dass der Streik in Kürze fortgesetzt werde. Der kurze Streik am Mittwoch habe keine Folgen für Kundenbestellungen gehabt, sagte eine Amazon-Sprecherin. "Derzeit erwarten wir keine Auswirkungen auf die Auslieferung an Kunden."
Gewerkschafter schwört Streikende auf langen Arbeitskampf ein
Der Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Hessen-Thüringen, Stefan Körzell, schwor die Streikenden auf einen langen Kampf ein. Zudem kritisierte er Amazon, weil sich das Unternehmen durch seine Lohnpolitik Vorteile gegenüber Mitbewerbern verschaffe - und zwar auf Kosten der Angestellten.Amazon hat bundesweit acht Versandlager und rund 9.000 Mitarbeiter.
In Bad Hersfeld arbeiten mehr als 3.300 Angestellte. Auch am Amazon-Lager in Leipzig haben schon mehrere Streiks stattgefunden.