Die Messe Euroshop in Düsseldorf zeigt neue Trends bei Handels-IT, Ladenbau und Design. Im Vordergrund stehen das mobile Internet sowie soziale Netzwerke.

Die Kasse von morgen sieht aus wie ein Kernspintomograph. Im Supermarkt der Zukunft werden die Äpfel, Milchtüten und Fertigpizzen nicht mehr von Hand gescannt, sondern über ein Laufband in eine Tunnelröhre geschickt. Dort wird die Ware automatisch gescannt - bis zu 60 Artikel pro Minute, ohne Barcode, nur per Bild- und Oberflächenerkennung.

"Das System kann den roten vom grünen Apfel unterscheiden", sagt Detlef Rohlender, Geschäftsführer des Herstellers Itab. Der futuristische Kassentisch soll im Sommer in die ersten Supermärkte kommen. Neuheiten für den Handel zeigt seit Samstag die Fachmesse Euroshop in Düsseldorf.
   

Schaufensterpuppen als Werbefläche

Schöne, neue Einkaufswelt: Von der Modeboutique bis zur Fleischtheke dominiert moderne Technik den Handel. Beim Metzger etwa macht ein Computer ein Thekenbrett möglich, auf dem man wiegen, schnippeln und verpacken kann. In der Parfümerie deutet der Kunde auf die Flakons - und schon erscheinen Informationen zum Duft auf einem Bildschirm neben dem Verkaufsständer.

Wer unschlüssig vor dem Weinregal steht, kann sich über das Smartphone Expertenrat holen. Schaufensterpuppen tragen Brillen aus Acryl, auf denen per LED Werbebotschaften eingeblendet werden können.
   
So sieht sie also aus, die künftige Einkaufswelt. Zumindest wenn es nach den Vorstellungen der rund 2.000 Aussteller aus mehr als 50 Ländern auf der Euroshop geht. Welche der neuesten Ladenbautechniken, Designtrends und Verkaufsstrategien sich dann tatsächlich durchsetzen werden, wird sich zeigen.

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Fokus auf Multichannel-Marketing

Für das Kölner Handelsforschungsinstitut EHI, das die Euroshop zusammen mit der Messe Düsseldorf organisiert, steht fest: Moderne Technik, mobiles Internet und soziale Netzwerke werden den Handel prägen.

"Das Einkaufen der Zukunft wird über mehrere Kanäle laufen: das Geschäft selbst, das Internet und mobile Dienste", sagt Ulrich Spaan, Mitglied der EHI-Geschäftsleitung. "Der Handel hat die Handys seiner Kunden für sich entdeckt."

Über die mobilen Dienste könnten die Händler verstärkt werben - und die Kunden bezahlen. "In den USA etwa bezahlen viele Leute ihren Kaffee bei Starbucks schon mit dem Handy." Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter nutzten Unternehmen in den USA und Asien zudem für den Kundenservice.
   
Und in Deutschland? "Der Wunsch und der Wille der Händler sind da", sagt Spaan. Die Entwicklung stecke aber noch in den Kinderschuhen. Erstmal müsse man sehen, was die Kunden wirklich wollten. "Nicht alles, was technisch möglich ist, setzt sich auch durch."