Die Dynamic Product Ads sollen vielmehr Retargeting intelligenter machen. Jan-Philipp Wachsmuth, Director Social Media Advertising von eprofessional, erklärt in einem Gastbeitrag für etailment in FAQ-Form, warum das für Online-Händler neue Abverkaufschancen bedeutet.
Was steckt dahinter?
Mit den “Facebook Dynamic Product Ads” verbessert Facebook sein Retargeting. Besucher der eigenen Webseiten und die angesehenen Produkte werden markiert und können bei Facebook mit dynamischen Werbeanzeigen wieder angesprochen werden, auch deviceübergreifend.
Wie funktionieren Dynamic Product Ads?
Über ein Daten-Feed des Online-Shops werden die Produkte mit den Werbeanzeigen verknüpft. Mit diesem neuen Format können alle Produkte eines Onlineshops beworben werden, ohne dass man für jedes einzelne Produkt eine eigene Anzeige anlegen muss.
Ist das das Gleiche wie Google Shopping nur für Facebook?
Nein. Die beiden Funktionen haben grundsätzlich nichts miteinander zu tun. Nur das Prinzip des Hochladens eines Produktdaten-Feeds ist ähnlich. Bei Google Shopping ist der User aktiv auf der Suche nach Produkten und die Anzeigenauslieferung folgt den eingegebenen Keywords. Es findet kein Retargeting mit nutzerbezogenen Anzeigen statt.
Kann man den Google-Shopping-Daten-Feed auch für Facebook nutzen?
Ja, der Daten-Feed von Google Shopping kann grundsätzlich verwendet werden. Der Feed sollte allerdings vorab geprüft werden, denn gegebenenfalls müssen einige Anpassungen vorgenommen werden.
Wie oft müssen die Produktdaten-Feeds aktualisiert werden?
Das hängt vom jeweiligen Shop und dessen Sortiment ab. Sind dauerhaft die gleichen Produkte im Shop verfügbar, reicht es, den Daten-Feed zunächst einmal hochzuladen. Variiert das Sortiment und kommen ständig neue Produkte hinzu, dann sollte man den Daten-Feed in Echtzeit aktualisieren und immer auf dem neuesten Stand halten.
Wer sollte Dynamic Product Ads testen?
Alle Werbungtreibenden mit einen umfangreichem Produktangebot im Online-Shop kommen daran nicht vorbei. Aber auch für Händler mit einem kleineren Sortiment können die Dynamic Product Ads sinnvoll sein, da sie zum Beispiel mehr Möglichkeiten im Hinblick auf das Targeting als andere Varianten bieten.
Wenn die Ads das Retargeting verbessern, wo liegt der Unterschied zu FBX-Kampagnen?
Retargeting mit Facebook Exchange (FBX) ist auf den Desktop limitiert und es können keine zusätzlichen Facebook-Targeting-Möglichkeiten genutzt werden. Zudem setzt FBX auf Cookies und nicht auf die Facebook-ID, so dass kein Cross-Device-Targeting möglich ist. Da die mobile Nutzung aber kontinuierlich steigt, wird FBX zum Auslaufmodell. Außerdem können über FBX nur Link Ads und Domains Ads ausgesteuert werden. Bei den Dynamic Product Ads gibt es diese Einschränkung nicht. Ein weiterer Vorteil: Es werden nicht nur die Website-Besucher, sondern auch die angesehenen Produkte für das Retargeting markiert.
Können aktuelle Website-Custom-Audience-Kampagnen (WCA) bestehen bleiben?
Die WCA-Kampagnen können ohne Bedenken weiter bestehen bleiben. Wenn man sich für die Dynamic Product Ads entscheidet, muss der bereits integrierte Pixel-Code auf der Website aktualisiert werden. Die klassischen WCA-Kampagnen eignen sich nach wie vor sehr gut, um zum Beispiel allgemeine Rabatt-Aktionen und Ähnliches zu bewerben. Für Retargeting-Kampagnen auf Produktebene sind die Dynamic Product Ads die optimale Lösung.
Kann man bereits jetzt Dynamic Product Ads schalten?
Ja. Allerdings befindet sich diese neue Funktion in der Roll-out Phase und ist aktuell nur über die API verfügbar. Die guten API-Tools haben bereits reagiert. Wer mit ihnen arbeitet, kann direkt starten. Wer mit dem Facebook-Power-Editor arbeitet, muss leider noch warten.
Welche Tools gibt es, um Dynamic Product Ads-Kampagnen umzusetzen.
Viele Preferred Marketing Developer (PMDs) haben ihre Tools bereits angepasst. So kann man zum Beispiel mit einem „Template Generator“ vorgefertigte Hintergründe, Störer und Logos nutzen und dort jeweils die markierten Produkte dynamisch anzeigen. Einige Tools (wie z. B. smarty.io) haben eine sogenannte „Smart Product Recommendation“. Hat sich ein User ein oder zwei Produkte im Shop angeschaut, dann werden ihm bei Facebook in Multiproduct-Anzeigen weitere relevante Produkte angezeigt. Frei nach dem Amazon-Motto „ das könnte dir auch gefallen“.