Die Deutschen geben trotz Krisenstimmung weiter Geld für fair gehandelte Produkte aus. Von der Wirtschaftskrise merkt dieser Bereich nichts, sagt ein Handelsexperte.
2008 erzielte die Branche bundesweit ein Umsatzplus von 50 Prozent. Mit fair gehandelten Produkten von Kaffee über Bananen bis zu Rosen und Textilien wurden Erlöse von 213 Millionen Euro erzielt.
Hoffnung auf Einsicht bei Konsumenten
Grund für die positive Prognose des Experten sei die Art des Wirtschaftens: "Beim fairen Handel ist transparent, wo das Geld herkommt und wo es hingeht. Der umgekehrte Fall hat unter anderem zur Finanzkrise geführt." Sokoll: "Meine Hoffnung ist, dass die Krise allen die Augen öffnet, dass nur auf Gewinn orientiertes Handeln keine Zukunft hat."Dass sich Menschen in Ländern mit geringeren Einkommen teurere Nahrungsmittel nicht mehr leisten könnten, bezeichnete der Experte als "exorbitantes Problem". Im fairen Handel hingegen werde den Produzenten ein Mindestpreis garantiert - egal, wie tief der Welthandelspreis fällt. Damit könne sich später auch der Kunde auf stabile Preise verlassen.