Mit der dritten Generation des Panda will der italienische Hersteller Fiat seine Vormachtstellung in Europa in der Kleinstwagenklasse verteidigen.
Nachdem Europas Marktführer Volkswagen das Segment für sich neu entdeckt hat und vor wenigen Wochen den allenthalben hoch gelobten Stadtflitzer Up ins Rennen schickte, entwickelt die Konkurrenz in der Kleinstwagenkategorie gleichfalls große Geschäftigkeit.
Trend zum Downsizing
Renault frischte den Twingo auf, Citroen, Peugeot und Toyota justierten ihr Gemeinschaftstrio C 1, 107 und Aygo aus dem tschechischen Werk in Kolin nach, Hyundai hatte schon zuvor den neuen i10 in Stellung gebracht, die koreanische Schwester Kia setzte mit dem Picanto ein Ausrufezeichen und die VW-Töchter Skoda und Seat profitieren mit den baugleichen „Up"-legern Citigo und Mii. Keine Frage: Der Trend zum Downsizing, bestätigt durch die aktuellen Benzinpreise auf Rekordniveau, hat Bewegung in die Szene gebracht.Verkaufsstart am 3. März
Da darf Fiat natürlich nicht fehlen. Die Italiener stehen seit Jahrzehnten quasi als Synonym für kleine, wendige, preisgünstige und sparsame Modelle. Am 3. März rollt nun der neue Panda zu den Händlern und führte damit eine 32-jährige Tradition fort. 6,5 Millionen Mal wurde die „tolle Kiste" in zwei Modellgenerationen gebaut. 500.000 Einheiten kamen über die Alpen zu uns und noch immer sind 150.000 Pandas auf deutschen Straßen unterwegs.800 Millionen Euro Investition
Um die führende Rolle in Europa im Kleinstwagensegment zu verteidigen und dabei den neuen Herausforderer aus Wolfsburg in die Schranken zu weisen, hat Fiat mächtig investiert. 800 Millionen Euro flossen in das Werk in Pomigliano in der Nähe von Neapel. Dort laufen 1.050 Fahrzeuge pro Tag vom Band.In diesem „modernsten Produktionsstandard", vor allem aber in der „treuen Anhängerschaft" sieht der neue Fiat-Deutschand-Chef Martin Rada die Erfolgsgaranten für den Panda 3.0. Natürlich sind das in erster Linie Privatkunden und meistenteils übernimmt der ultrakompakte, 3,65 Meter kurze Viertürer die Rolle des Zweitwagens in der Familie. Doch der kleine Italiener taugt aufgrund seiner praktischen Tugenden durchaus auch für innerstädtische Händler mit großen Parkplatznöten und kleinem Lieferverkehr.
Bis zu 870 Liter Ladevolumen
Schließlich fasst das Gepäckabteil von 225 Liter bei vier- oder fünfsitziger Anordnung des Gestühls bis zu 870 Liter Volumen. Die Rückbank ist als Sonderausstattung um bis zu 16 Zentimeter verschiebbar und die Rücklehne des Beifahrersitzes kann ebenfalls optional umgeklappt werden, was sogar den Transport sperriger Güter ermöglicht. Das fahrende Personal findet nicht nur eine pfiffig-moderne Wohnlandschaft sondern auch 14 Ablagen für die Utensilien des täglichen Lebens vor.Die schon in anderen Modellen des Hauses bewährte „City-Lenkung", die das Dirigieren und Rangieren spürbar erleichtert, eine Notbremsfunktion, die bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h im Gefahrenfall selbsttätig verzögert und so Auffahrunfälle vermeiden oder zumindest die Folgen lindern kann und ein Tankstutzen ohne Deckel, der schmutzige Hände, Fingernagelbrüche und Fehlbetankungen verhindert, sind die weiteren Trümpfe des Stadtwagens.
Einführungsangebot für 8.490 Euro
Dazu zählt auch die Preisstellung. Bis Ende März steht der Panda in der Basisversion „Pop" als Einführungsangebot für 8.490 Euro bei den Händlern. Offiziell beginnt die Preisliste mit dem 1,2-Liter-Benziner (51 kW/69 PS) bei 9.990 Euro - allerdings ohne ESP (300 Euro Aufpreis).Wer ein günstiges Gefährt sucht, muss sich ohnehin mit der Einsteigerversion anfreunden. Der stärkere Ottomotor (62 kW/85 PS) und der 1,3-Liter-Diesel (55 kW/75 PS) sind nämlich nur in der Top-Ausstattung „Lounge" zu ordern und kosten dann mindestens 12.890 Euro beziehungsweise 13.790 Euro.
Vierzylinder die bessere Wahl
Das ist auch nicht die schlechteste Entscheidung. Der billigere Vierzylinder ist gegenüber dem nervig-rauhen und teureren Zweizylinder auf jeden Fall die bessere Wahl, auch wenn das 0,9-Liter-Motörchen auf dem Papier einen ganzen Liter weniger verbraucht (4,2 gegenüber 5,2 Liter). Das zeigte sich bei ersten Testfahrten kreuz und quer durch Düsseldorf. Der Dieselantrieb spielt in dieser Klasse traditionell eine geringe Rolle.In der zweiten Jahreshälfte folgt eine Erdgasvariante, die lediglich 86 g/km CO-2 emittieren soll und ab September steht auch wieder ein Allradantrieb im Angebot.
Bernd Nusser