Über die Zukunft des M-Commerce ging es beim Medienforum "Netz-Welten" der Tomorrow Internet AG in Hamburg. Viele Gründe sprechen dafür, dass UMTS M-Commerce den durchschlagenden Erfolg im Massenmarkt bringen wird.

Über die Zukunft des M-Commerce ging es beim Medienforum "Netz-Welten" der Tomorrow Internet AG in Hamburg. Viele Gründe sprechen dafür, dass UMTS M-Commerce den durchschlagenden Erfolg im Massenmarkt bringen wird.

M-Commerce bedeutet Handeln mit und Bestellen von Waren oder Dienstleistungen im mobilen Datennetz, das GSM, GPRS oder UMTS sein kann. Dabei wird UMTS als Transport-Medium durch die hohen Übertragungsraten den Durchbruch für M-Commerce bedeuten. Darin waren sich alle fünf Referenten der Info-Veranstaltung einig.

Um allerdings die rund 230 Mrd. Mark, die die Netzbetreiber entweder schon oder noch investieren werden auch wieder über M-Commerce verdienen zu können, muss UMTS flächendeckend verfügbar gemacht werden. Diese Auffassung vertrat Matthias Kurth, Vizepräsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation. M-Commerce müsse vorrangig den Endverbraucher ansprechen. Allerdings, so Kurth weiter, setze die Erschließung des Massenmarktes günstige Mobildienste voraus.

Nahezu unglaubliche Milliarden-Beträge planen überwiegend Banken und andere Dienstleister, in ihre mobile Services zu investieren. Andreas Wild, Geschäftsführer der Ericsson Consulting GmbH, präsentierte Zahlen aus einer aktuellen Ericsson Umfrage, in der zum Thema M-Commerce Unternehmen befragt wurden. M-Commerce stelle die dritte Revolution dar. Mehr als 3 Mio. Menschen werden 2003 das mobile Internet über UMTS nutzen und 2010 sollen es bereits 35 Mio. werden. Trotz konkreter Umfragen und Studien seien Prognosen allerdings mit Vorsicht zu genießen. Denn es könne uns so wie beim ersten Auto gehen, als Analysten prognostizierten, das Auto werde keine große Verbreitung finden, da zu wenig Chauffeure existierten.

Erfolgreiche WAP-Content-Anbieter haben die besten Voraussetzungen, ihre mobilen Services auch über UMTS anzubieten. Der Präsident der Initiative Mobiles Netz in Berlin, Dr. Matthias Kose, belegte dies mit mehreren Beispielen, die sich unter den IMN-Mitgliedsfirmen befinden. Somit funktioniere M-Commerce schon heute. Mit GPRS und UMTS werde das alles viel schneller und bunter und daher auch für den Endverbraucher attraktiver.

Um den mobilen Endverbraucher verstärkt will sich AOL Deutschland kümmern, die durch die Beteiligung an imediate, einem japanischen M-Commerce-Content-Anbieter, seine ersten Erfahrungen bereits heute sammelt.

Christian Hellmann, Vorstandvorsitzender der Tomorrow Internet AG findet, dass der heutige Internet-Nutzer viel zu verwöhnt sei, da er für die meisten Contents im Internet nichts zahlen brauche. Dies werde sich allerdings im M-Commerce nicht fortsetzen können. Hier werde der Nutzer zahlen müssen. Aber für den Mehrwert, den er erhalte, werde er bereit sein, tiefer in die Tasche zu greifen.

Bleibt abzuwarten, wie Provider, Content-Anbieter und all die anderen Dienstleister, ihre Angebote schnüren werden, damit sie sich für einen Massenmarkt auch attraktiv genug einerseits und preisgünstig andererseits gestalten.

Wie aber sehen die konkreten Mehrwerte für den Endverbraucher aus? Allein die Tatsache, dass er rund um die Uhr mobile Dienste nutzen kann, erscheint zu wenig.
Und wie wollen Anbieter durch günstige Angebote ihre Milliarden wieder einfahren?
Und wieviele Jahrzehnte werden Anbieter benötigen, um ein 'return of investment' zu erreichen? Diese und noch viel mehr Fragen bleiben noch unbeantwortet. KM

Foto: v.l.n.r.: Christian Hellmann (Vorstandsvorsitzender Tomorrow Internet AG), Dr. Matthias Kose (Präsident Initiative Mobiles Netz e.V.), Klaus Täubrich (Senior Vice President Content and Production, AOL Deutschland), Andreas Wild (Geschäftsführer Ericsson Consulting GmbH), Matthias Kurth (Vizepräsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation)

KONTAKT:

Tomorrow Internet AG
Rothenbaumchaussee 80c
20148 Hamburg
Tel. 040 44117020
Fax 040 44117902
Internet: www.tomorrow-ag.de