Die deutschen Laubenpieper mögen die persönliche Beratung und kaufen gerne in Gartenzentren, Baumärkten und bei Fachhändlern ein, zeigt eine Studie. Doch die Beliebtheit von Internetanbietern wächst.

Der stationäre Handel ist für deutsche Hobbygärtner immer noch die wichtigste Quelle für Anregung und Ausrüstung, hat das Marktforschungs- und Beratungsinstitut YouGov herausgefunden.

Sechs von zehn Hobbygärtnern geben demnach an, Anregungen für ihren eigenen Garten hauptsächlich im Gartencenter zu erhalten. Für drei von vier Befragten ist der Baumarkt die erste Anlaufstelle, wenn sie ein Gartengerät benötigen.

"Die meisten Kunden wollen sowohl persönliche Beratung als auch die Möglichkeit, Produkte vor dem Kauf in Augenschein zu nehmen", erläutert Holger Geißler, Vorstand von YouGov. Gut ein Viertel der deutschen Hobby-Gärtner gibt das Internet als bevorzugte Quelle für fachkundigen Rat sowie den Einkauf von Gartenwerkzeugen an.

Online-affine Italiener

Das ist in manchen anderen Ländern anders: Mehr als die Hälfte der italienischen Hobbygärtner lässt sich der Studie zufolge für ihren Garten online inspirieren. Das Internet spielt bei den Deutschen aber auch eine große Rolle - wenn es um Informationen über Produkte geht: 45 Prozent der Befragten geben an, vor dem Kauf online nach Produkten zu recherchieren. Fast genauso viele vergleichen online Preise von Gartenwerkzeugen.

Unter den Gartenwerkzeug-Marken ist Gardena die mit Abstand bekannteste. Fast jeder zweite Hobbygärtner besitzt mindestens ein Gerät dieser Marke – zumindest in Deutschland. In Italien, Frankreich und Dänemark sind Bosch sowie Black & Decker die beliebtesten Marken. Rasenmäher und Rasentrimmer gehören hier zu Lande und auch den anderen Ländern zur Standardausstattung: Sie sind die mit Abstand am häufigsten verwendeten motorisierten Geräte. In Deutschland ist demnach die Baumarkt-Kette Obi für solche Geräte der bevorzugte Händler.

Mehr Zeit im Garten

"Bei deutschen Hobbygärtnern ist eine leichte Tendenz zu erkennen, insgesamt mehr Zeit im Garten zu verbringen", berichtet Geißler. 22 Prozent der Befragten wollen ihr Engagement auf der eigenen Scholle verstärken; 16 Prozent erwägen, in Zukunft etwas weniger Zeit aufzuwenden. In Deutschland arbeiten mehr als die Hälfte der Menschen mindestens an mehreren Tagen pro Woche in ihrem Garten. Die Italiener und Franzosen sind noch etwas fleißiger.

Jeder fünfte Befragte gab zudem an, in Zukunft mehr Obst und Gemüse im eigenen Garten anbauen zu wollen. Heute sind in deutschen Gärten am häufigsten Blumen zu finden, noch vor Rasen und Sträuchern. Unter den Lebensmitteln sind Kräuter am häufigsten vertreten.

Im Ländervergleich zeigt sich der größte Unterschied zwischen Dänemark, Frankreich und Italien. In den südlichen Ländern werden sehr viel mehr Gemüse und Obst angebaut. Blumen belegen in allen Ländern Platz eins oder zwei.