Die Anzahl der Zahlungs- und Ladetransaktionen mit der Geldkarte sind 2012 deutlich zurückgegangen - eine Schlappe auch für das kontaktlose girogo-Verfahren der Kreditwirtschaft.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Ladevorgängen, die ebenfalls um rund 5 Prozent von 5,3 Millionen auf 5,04 Millionen zurückgingen. Der durchschnittliche Ladebetrag lag bei 27,98 Euro.
"Zum einen haben sich die Gewohnheiten der Verbraucher an unseren Akzeptanzstellen gewandelt - etwa an Zigarettenautomaten", erläutert Ingo Limburg, Marketingleiter für Geldkarte und girogo bei der Eurokartensysteme GmbH, den Rückgang. "Zum Anderen werden parallel immer mehr Verkaufsstellen abgebaut. Dies wirkt sich dann wiederum auf die Anzahl Akzeptanzstellen aus", so Limburg auf Anfrage von derhandel.de.
Statistik wirft schlechtes Licht auf girogo-Nutzung
Es würden nicht nur weniger Zigaretten an Automaten gekauft, sondern auch weniger Zigaretten-Automaten aufgestellt. Ein ähnlicher Rückgang sei auch im Bereich des ÖPNV oder der Parkraumbewirtschaftung zu verzeichnen.Die offiziellen Zahlen werfen jedoch auch ein düsteres Bild auf den bisherigen Erfolg des Near Field Communication-Feldtests (NFC) der Deutschen Kreditwirtschaft im Großraum Hannover, Braunschweig und Wolfsburg. Das kontaktlose Kartenzahlenverfahren girogo operiert auf der Geldkarten-Technologie, die Nutzungszahlen fließen daher auch in die Geldkartenstatistik ein.
Offenbar finden jedoch bislang zu wenig Bezahl- und Ladetransaktionen statt, um eine Trendumkehr für die seit 1996 dahindarbende Geldkarte herbeizuführen. Separate Zahlen für girogo weist die Deutsche Kreditwirtschaft auch auf Nachfrage bislang nicht aus.
Dennoch finden sich für die kontaktlose Kartenzahlung auf Basis der NFC-Technogie immer mehr Akzeptanzstellen im Handel. Wie die Lebensmittel Zeitung berichtete entschied sich die Dohle-Handelsgruppe als erster Lebensmittelhändler für die bundesweite Einführung aller drei berührungslosen Kartenverfahren - girogo, Paypass (Mastercard) und Paywave (Visa) - bis Ende April. Viele der rund 100 Hit-Märkte befinden sich im Rheinland, wo die Sparkassen-Finanzgruppe mit 13 Instituten in die nächste girogo-Offensive gehen.