Klaus Wübbenhorst, Chef der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), erklärt, warum die deutschen Konsumenten sich bislang von den düsteren Konjunkturprognosen nicht beeindrucken lassen.
Noch hätten die Bürger Geld in der Tasche und seien bereit, es auch auszugeben. Dementsprechend hat sich das Konsumklima im Februar etwas aufgehellt, teilte die GfK mit.
Niedrige Inflation mach zuversichtlich
„Kurzarbeit bedeutet, dass die Arbeitslosigkeit noch nicht wirklich da ist", sagte Wübbenhorst. Auch die Konjunkturprogramme der Bundesregierung weckten bei den Bürgern die Hoffnung, dass aktiv gegen die Wirtschaftskrise vorgegangen werde. Die niedrige Inflationsrate und Kaufanreize etwa durch die Abwrackprämie für Autos führten dazu, dass die Kaufkraft gestärkt werde.Dies sorge dafür, dass die Kaufneigung bislang konstant bleibe. „Allerdings stürmen die Verbraucher nicht gerade die Kaufhäuser", schränkte Wübbenhorst ein. „Sie kaufen auf niedrigem Niveau." Doch auch darüber sollte man sich angesichts vieler düsterer Nachrichten und Prognosen freuen, meinte der GfK-Chef.
Vertrauen der Bürger entscheidend
Negativ für die Verbraucherstimmung wäre eine stark ansteigende Arbeitslosenquote, wie manche Konjunkturforscher sie vom Sommer an erwarten. „Das ist immer ein Problem für den Konsum", sagte Wübbenhorst. „Ein wegfallender Arbeitsplatz macht drei Arbeitsplatz-Besitzern Angst."Entscheidend sei daher, dass das Vertrauen der Bürger in die Wirksamkeit der politischen Gegenmaßnahmen erhalten bleibe. „Das könnte helfen, dass sich die Anschaffungsneigung stabilisiert und auch die Erwartungen an die Konjunktur- und Einkommensentwicklung nicht weiter zurückgehen."
Stephan Maurer, dpa