Die Krise kommt in diesem Jahr beim Konsumenten an, warnt die GfK. Doch nicht alle Branchen werden gleichermaßen davon betroffen sein: Die Handelskunden wollen 2010 Klasse statt Masse, so die Marktforscher.
Das sollen insgesamt 1,5 Millionen Menschen mehr sein, die ihren Konsum einschränken könnten, weil sie bereits arbeitslos sind oder konkret um ihren Job fürchten müssen. Die GfK erwartet deshalb für 2010 auch lediglich eine Stagnation des privaten Verbrauchs in Deutschland. Im vergangenen Jahr war er noch um 0,4 Prozent gewachsen.
Stagnation als gute Botschaft
"Die Krise wird 2010 beim Verbraucher ankommen", machte GfK- Vorstandschef Klaus Wübbenhorst deutlich. "Arbeitslosigkeit, die Angst davor sowie steigende Preise bremsen den Konsum."Der private Verbrauch, der mit 1.500 Milliarden Euro rund 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, werde deshalb keine zusätzlichen Impulse liefern. "Wenn der Konsum stagniert, ist das schon eine gute Botschaft", sagte Wübbenhorst.
"Homing" hilft Möbel-, Lebensmittel- und Elektronikhandel
Die Einschränkungen beim privaten Konsum fielen im vergangenen Jahr unterschiedlich aus: In der Gastronomie sank der Außer-Haus-Konsum um acht Prozent, während der Lebensmittelhandel ebenso wie die Baumarkt- und die Unterhaltungselektronik-Branche stabile Umsätze aufwiesen.Dieser Trend zum sogenannten "Homing" oder "Cocooning" wird sich 2010 fortsetzen, erwartet die GfK. Die Marktforscher rechnen zudem damit, dass das Vertrauen der Verbraucher in die Wirtschaft gelitten hat und sich deshalb die Werte verändern.
Die Menschen werden bewusster konsumieren, Qualität vor Quantität setzen und sich auch über die kleinen Dinge freuen, sagen die GfK-Experten. Davon könnten gesellschaftlich verantwortlich handelnde Unternehmen, Traditionsmarken und heimische Produkte profitieren.