Der Handelsverband geht weiter von einem Umsatzwachstum von 1,5 Prozent für den deutschen Einzelhandel 2012 aus. Die Stimmung in der Branche kühlt sich jedoch ab, so der Verband.

Nach einem überdurchschnittlichen ersten Halbjahr kühlt sich die Stimmung im deutschen Einzelhandel ab - das zeigt eine aktuelle Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter rund 1.300 Betrieben.

"Mit einem Umsatzwachstum von 2,6 Prozent im ersten Halbjahr zeigt sich der Einzelhandel bisher zwar sehr robust", betont HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Dennoch zeige die aktuelle Umfrage, dass sich die Stimmung in der Branche verschlechtert hat.

Erstmals seit dem Frühjahr 2010 überwiegt der Anteil der Unternehmen mit einer schlechten Lagebewertung gegenüber denen mit einer guten. Im ersten Halbjahr haben 45 Prozent der befragten Betriebe Einbußen hinnehmen mussten.

Stromkosten drücken auf die Margen

Schuld daran seien die steigenden Kosten für Strom und Kraftstoffe. "Sie lassen den Verbrauchern weniger Geld für den Konsum und drücken zusätzlich über die Betriebskosten auf die Margen der Händler", so Genth.

Neben den steigenden Energiepreisen sei vor allem die Euro-Krise ein Risiko für die weitere Entwicklung des Konsums. Der HDE erwarte trotz allem ein stabiles Weihnachtsgeschäft für die Branche und "lässt sich seinen Optimismus für das wichtige vierte Quartal nicht nehmen", sagte der Verbandschef.

Auf der Gewinnerseite stehen bislang die Anbieter von Uhren, Schmuck, Unterhaltungselektronik, Sport- und Campingartikeln, Spielwaren und Wohnmöbeln. Mit einem Umsatzplus von rund 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist der Onlinehandel auch dieses Jahr ein Umsatztreiber.