Schnee und klirrender Frost haben die Deutschen nicht davon abgehalten, reichlich Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Am vierten Adventswochenende klingelten die Kassen des Einzelhandels.

Das letzte Wochenende vor Heiligabend sei der bisherige Höhepunkt des diesjährigen Weihnachtsgeschäfts gewesen, teilte der Handelsverband Deutschland (HDE) mit. "Der Samstag konnte zwar die hohen Erwartungen nicht überall erfüllen, lag im Großen und Ganzen aber immer noch über dem Vorjahr", bilanzierte die stellvertretende Verbandssprecherin Ulrike Hörchens.

Mode und Multimedia-Handys laufen gut

Schon in den Tagen zuvor sei der Kundenansturm nach dem enttäuschenden dritten Adventswochenende deutlich gewachsen: "Voller als in der zurückliegenden Woche waren die Geschäfte zu keiner Zeit in diesem Advent." In den Tagen bis Weihnachten rechne der Einzelhandel mit weiteren guten Umsätzen durch die "Last-Minute- Geschenke-Einkäufer".

Bei klirrender Kälte berichteten den Verbandsangaben zufolge vor allem Modegeschäfte von klingelnden Kassen. Renner seien ferner Flachbild-Fernseher und Multimedia-Handys. Gerne gekauft würden auch Parfüm, Kosmetikartikel und hochwertiger Modeschmuck sowie Haushaltsgeräte mit außergewöhnlichem Design.

Optimismus in Berlin

Nicht nur der HDE zieht nach dem vergangenen Wochenende zufrieden Bilanz - die Regionalverbände jubeln ebenfalls über glänzende Geschäfte. "Der vergangene Samstag hat das Potenzial, einer der stärksten des ganzen Jahres zu sein", sagte Nils Busch-Petersen vom Handelsverband Berlin-Brandenburg.

Zwar liege man in der Region noch unter der Bilanz des Weihnachtsgeschäfts vom Vorjahr, "aber der Optimismus wächst", versicherte Busch-Petersen. So sei in der Hauptstadt die Kundenfrequenz ab den Mittagstunden "schlagartig nach oben gegangen", berichtet der Verbandschef.

"Durchaus zufrieden"

In Nordrhein-Westfalen ziehen die Händler ebenfalls eine ordentliche Bilanz. Die Ergebnisse des Weihnachtsgeschäfts wurden im Vergleich zum Vorjahr übertroffen, hatte der Rheinische Einzelhandels- und Dienstleistungsverbande (REHDV) per Mitgliederumfrage ermittelt.

Auch der Einzelhandel im Saarland sei mit dem Weihnachtsgeschäft "durchaus zufrieden", sagte Hans Agostini, Präsident des Landesverbandes Einzelhandel und Dienstleistung, der "Saarbrücker Zeitung". "Der Umsatz 2009 liegt am Ende knapp über dem des Vorjahres", blinanziert Agostini nach einer Umfrage des Verbands unter den Mitgliedern.

Keine Wirtschaftskrise in Hessen

Die hessischen Händler freuten sich über den umsatzstärksten Tag dieser Adventszeit. "Egal ob in Darmstadt, Kassel oder Frankfurt: Die Einkaufsstraßen sind voll. Dank der hohen Kaufkraft hat die Krise in Hessen fast keine Auswirkung auf den Konsum", sagte der Präsident des Hessischen Einzelhandelsverbands, Frank Albrecht, der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt.

Albrecht erwartet, dass der Dezember-Umsatz im hessischen Einzelhandel das gute Ergebnis des Vorjahres noch übertreffen wird. In einer Verbandsumfrage äußerten sich 70 Prozent der Einzelhändler positiv über die Umsätze im Weihnachtsgeschäft, nur 10 Prozent hätten im Vergleich zum Vorjahr Einbußen zu beklagen.