Die Volkswirte überschlagen sich mit positiven Prognosen für das kommende Jahr. Doch die Unternehmer sind verhalten. Mehrere Faktoren verhageln die Zuversicht – auf hohem Niveau.
Handel will weniger investieren
Deshalb fallen laut Studie die Investitionsabsichten etwas verhaltener aus als im Frühjahr. Dennoch wollen nahezu 78 Prozent der befragten Mittelständler in den nächsten sechs Monaten in ihre Unternehmen investieren. Das ist immer noch deutlich mehr als der langjährige Durchschnitt. Jedoch soll das Geld weniger in den Ausbau, sondern in den Erhalt der Substanz fließen. Zudem wollen die meisten Unternehmen weiter Personal einstellen: In den kommenden sechs Monaten plant jeder fünfte befragte Mittelständler die Aufstockung seines Personals.Die umfangreichsten Investitionen planen neben dem Ernährungsgewerbe besonders die Chemieunternehmen, von denen fast 90 Prozent im nächsten halben Jahr investieren wollen. Rückläufig ist die Investitionsneigung dagegen u.a. in der Landwirtschaft, im Handel, im Bau und im Dienstleistungsgewerbe.
Eigenkapitalquote auf Rekordniveau
Trotz der nachlassenden Euphorie: Weiterhin sind die Eigenkapitalquoten nach der letzten Erhebung erneut gestiegen und erreichen laut DZ Bank ein Rekordniveau von durchschnittlich 26,6 Prozent im gesamten Mittelstand. Im laufenden Geschäft haben auch die wenigsten Unternehmer etwas zu beklagen: 84 Prozent der über 1.300 befragten Firmen schätzen ihre aktuelle Geschäftslage mit sehr gut oder gut ein, was immer noch weit über dem langjährigen Durchschnittswert liegt.Die Daten für die VR Mittelstandsumfrage wurden in der Zeit vom 14. September bis 27. Oktober 2015 im Rahmen einer telefonischen Umfrage erhoben. Die Stichprobe von 1.307 Unternehmen ist repräsentativ; befragt wurden Inhaber und Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen in Deutschland.