Aldi wirbt gerne mit Fußballprofis: Voriges Jahr war es Philipp Lahm, jetzt ist es Lukas Podolski. Der ehemalige Nationalspieler stellt beim Discounter eine Modekollektion vor. Damit die dann auch gekauft wird, fordert der Handelsverband Deutschland Geld für die Verbraucher. Jedermann soll eine Art Einkaufsscheck bekommen, damit der Einzelhandel nach der Coronakrise wieder auf die Beine kommt. Und wenn es nach der Bargeldlobby geht, dann sollen die Leute wieder mit Scheinen und Münzen bezahlen.
//// HANDEL& POLITIK
Aldi und Poldi
Aldi und Poldi haben sich zusammengetan. Am 7. Mai wird die erste "10LP" Kollektion auf den Markt kommen. LP steht für den Fußballprofi Lukas Podolski, die 10 für seine Trikotnummer beim 1. FC Köln und in der Nationalmannschaft. Die Freizeitkollektion gibt es für Erwachsene und Kinder – dem Partnerlook steht nichts im Wege.
16% der Verbraucher haben mittlerweile sowohl selbstgenähte, wie industriell gefertigte Mund- und Nasenmasken parat, ergab eine aktuelle Umfrage von Yougov. Eine Woche zuvor lag der Wert noch bei 9%. Mit 45% hatte nahezu die Hälfte der Befragten noch gar keine Maske. Dieser Wert ist aktuell auf 22 Prozent zurückgegangen. Ein Viertel der Konsumenten nutzt ausschließlich eine Handmade-Version, 31% greifen zur industriellen Hygienemaske.
Geschäftsklima am Tiefpunkt
Es lässt sich nicht beschönigen. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im April auf 74,3 Punkte abgestürzt, nach 85,9 Punkten (saisonbereinigt korrigiert) im März. Dies ist der niedrigste jemals gemessene Wert. Einen stärkeren Rückgang hat es noch nicht gegeben. Anlass zum Optimismus sehen kaum Unternehmen.
Deutschland ist bisher Bardgeldland gewesen. Doch in der Coronakrise haben Scheine und Münzen an Stellenwert eingebüßt. Überall im Einzelhandel wird aus Hygienegründen zum bargeldlosen Bezahlen aufgerufen. Davon profitieren Kartendienstleister – ein Verlierer ist die Bargeldwirtschaft. Die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) beklagt sogar Anti-Bargeld-Kampagne. Das Infektionsrisiko sei nur vorgeschobener Grund, auf bargeldlosen Zahlungsverkehr umzusteigen. „Die Kartenhersteller agieren wie 'Krisengewinnler'", Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer des BDGW. Olschok warnt vor "gläsernen Kunden" sowie zunehmenden Betrug mit Karten, aufgrund der erhöhten Zahlungslimits und des Wegfalls der Prüfung zusätzlicher Sicherheitsmerkmale an der Kasse. "Die BDGW tritt gemeinsam mit einer weltweiten Allianz von Bargeldakteuren der Bargeldverdrängung wirksam entgegen. Nur so kann die Freiheit für die Bürgerinnen und Bürger erhalten bleiben, auch in Zukunft die Entscheidung selbst zu treffen, wie man bezahlen will", sagt Olschok.
Die Idee ist nicht mehr neu, nur der Handelsverband Deutschland (HDE) hat sie verfeinert. Der HDE fordert Einkaufschecks für die Deutschen, um deren Konsumlaune anzuheben. So etwas hatten sich zuletzt schon die Grünen vorgestellt, allerdings im Wert von 250 Euro. Dem HDE reicht das aber nicht, er verdoppelt den Betrag. Ein staatlicher Konsumimpuls von 500 Euro je Einwohner würde einen gesamtwirtschaftlichen Nachfrageschub von bis zu 40 Milliarden Euro auslösen, glaubt der Verband. Nach dem HDE-Konzept könnten Arbeitnehmer das Geld über die Lohnabrechnung erhalten, wobei über die Anzahl der Kinderfreibeträge auch Minderjährige erfasst werden könnten. Die Finanzämter würden dann eine Erstattung an die Arbeitgeber vornehmen. Für Rentner schlägt der HDE eine Auszahlung über die Rentenkasse, für Transferempfänger über die Arbeitsämter vor. Für Freiberufler, Selbständige, andere Unternehmer und sonstige Personen könnte laut HDE ein ähnliches Antrags- und Auszahlungsverfahren helfen, wie es bereits für die Soforthilfen an Soloselbständige entwickelt wurde.
//// INTERNATIONAL
Porsche wächst in Europa
Es gibt sie noch, die wirtschaftlich guten Nachrichten: Porsche lieferte trotz Coronakrise 19,9% mehr Fahrzeuge innerhalb Europas aus als im Vorjahresquartal – möglicherweise als eine Form der Geldanlage? Weltweit verringerte sich der Absatz hingegen um 4,6%, wie die Daten des veröffentlichten Quartalsberichtes aufzeigen. Verglichen mit anderen Auto-Konzernen fällt der Rückgang jedoch gering aus.
Jeder Tag wie Wochenende
Home office, keine Termine außer Haus - das Leben hat sich verändert. Wie, lässt sich an Musikhörgewohnheiten ablesen. Spotify stellt für das erste Quartal fest, dass sich die tägliche Routine der Menschen verändert. Die Morgenroutinen haben sich erheblich verändert, berichet The Verge. Jeder Tag sähe jetzt wie ein Wochenende aus. Nun wird der Dienst weniger im Auto genutzt, dafür stieg das Publikum, das über Fernseher und Spielkonsolen zuhört, um über 50 Prozent. Auch wenn weltweit 286 Millionen aktive Benutzer pro Monat und 130 Millionen Abonnenten (beides steigend) registriert sind, bleiben die werbefinanzierten Einnahmen hinter den Prognosen zurück.
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