Für den deutschen Einzelhandel lief das Geschäft in den ersten drei Quartalen so gut, dass der Handelsverband seine Jahresprognose für 2011 nun sogar angehoben hat.
Bis Jahresende dürfte die Branche einen Gesamtumsatz von 413 Milliarden Euro erreichen, rund acht Milliarden Euro mehr als 2010 - und so viel wie noch nie zuvor.
Für die Bescherung an Heiligabend liegen Uhren, Schmuck und hochwertige Möbel im Trend, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in Berlin. Beliebt seien nach wie vor auch Tablet-Computer und Flachbild-Fernsehgeräte.
Schuldenkrise irritiert Verbraucher nicht
Im Zeitraum Januar bis September stieg der Branchenumsatz um 2,6 Prozent. HDE-Präsident Josef Sanktjohanser erwartet nun ein langsameres Tempo. Für das Weihnachtsgeschäft, also die Monate November und Dezember, rechnet er mit einem Umsatzanstieg von 1,5 Prozent auf 78 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr waren es 3,0 Prozent.Bislang vermochte die europäische Staatsschuldenkrise die deutschen Verbraucher nicht zu irritieren. "Die stabile Lage am Arbeitsmarkt und die gute Entwicklung der Einkommen sorgten bisher für eine positive Konsumstimmung", sagte Genth.
Sollte aber die Stimmung kippen und die Menschen "negative Einkommenserwartungen" haben, werde das die Ausgabenfreude bremsen, meinte HDE-Präsident Josef Sanktjohanser.
Mehr Jobs im Handel
Bestellungen übers Internet nehmen weiter zu. Der Umsatz des Onlinehandels dürfte laut Prognose in diesem Jahr um 8 Prozent auf 26,1 Milliarden Euro steigen. Das entspräche einem Anteil von 6,3 Prozent.Die gute Konjunktur in Deutschland habe auch zu mehr Arbeitsplätzen im Einzelhandel geführt, berichtete Genth. Bis Ende März seien im Vergleich zum Vorjahr 54.000 Stellen hinzugekommen, ein Zuwachs von 1,9 Prozent. Davon seien lediglich 8.000 Minijobs gewesen.
Bernd Röder, dpa